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Art Garfunkel wird 70: Lockenkopf, Feingeist und Musik-Legende


Musik
Lockenkopf, Feingeist und Musik-Legende: Art Garfunkel wird 70

dapd, dapd

Aktualisiert am 07.11.2011Lesedauer: 3 Min.
Art Garfunkel 1982 bei einem Auftritt mit Paul Simon und im Jahr 2009.Vergrößern des BildesArt Garfunkel 1982 bei einem Auftritt mit Paul Simon und im Jahr 2009. (Quelle: dapd)
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Er ist die berückend schöne Stimme von "Mrs. Robinson", "Scarborough Fair" und "Bridge Over Troubled Water": Art Garfunkel. Zusammen mit Paul Simon machte der blonde Lockenkopf in den 60er Jahren aus Folk Popmusik, die am Puls der damaligen Zeit war - zu hören bis heute im Kultfilm "Die Reifeprüfung", der Dustin Hoffman berühmt machte. Bereits vor rund drei Wochen feierte Paul Simon seinen runden Geburtstag, nun wird auch Art Garfunkel 70 Jahre alt. Happy Birthday!

Simon und Garfunkel kennen sich schon seit ihrer Schulzeit, ihre Songs sind noch heute legendär, auch wenn die beiden schon seit 1970 getrennte Wege gehen und nur noch bei speziellen Anlässen gemeinsam auf der Bühne stehen - etwa vor einer halben Million Menschen 1981 im Central Park und 2003 vor 600.000 am Kolosseum in Rom zum Abschluss einer gemeinsamen Welttournee.

Spätes Coming-Out als Songwriter

Zu einem gemeinsamen Album ist es aber seither nicht mehr gekommen. Simon soll laut "Stereo Review Magazine" 1984 sogar Garfunkels Stimme aus Aufnahmen gemischt haben, die dafür vorgesehen waren. Er veröffentlichte dann die Lieder ohne Garfunkel 1986 auf seinem Soloalbum "Hearts And Bones". In einem Interview 2002 wich Garfunkel Fragen zu Simon aus. Ob er ihn hin und wieder treffe? "Nicht oft." Erst vor neun Jahren erschien das erste Album Garfunkels, bei dem er die Lieder selbst geschrieben beziehungsweise mitgeschrieben hatte - ein spätes Coming Out als Songwriter. Sein größter Soloerfolg war "Bright Eyes" 1979, ein Riesenhit in Europa, aber weniger in Amerika.

Garfunkel und die Schauspielerei

Die Trennung von Simon & Garfunkel wurde auch damit begründet, dass Garfunkel sich verstärkt der Schauspielerei widmen wolle. Tatsächlich spielte er nur in wenigen Filmen mit; in "Catch-22" und "Die Kunst zu lieben" (mit Jack Nicholson) von Mike Nichols Anfang der 70er, in Nicholas Roegs "Blackout - Anatomie einer Leidenschaft" 1980, 1986 in "Good To Go" und 1993 in "Boxing Helena". Zuletzt war er in dem 2010 veröffentlichten Film "Lieber verliebt" (mit Catherine Zeta-Jones) zu sehen.

Private Tragödien

Von seinen sechs Grammys erhielt Garfunkel einen 1998 für eine Soloarbeit, "Songs From A Parent To A Child". Zwei erhielt er 1969 mit Simon für den Hit "Mrs. Robinson", drei 1970 für "Bridge Over Troubled Water". Dass seine Solokarriere nicht so wie die Simons vorankam, lag aber nicht nur daran, dass er seine Musik bis 2002 nicht selbst schrieb. Der Selbstmord seiner Freundin Laurie Bird 1979 und der Tod seines Vaters 1985 stürzten ihn nach eigenen Angaben in lange Phasen der Depression. 1988 heiratete er seine zweite Frau Kathryn (Kim) Cermack, mit der er zwei Söhne hat: den 1990 geborenen James und den 2005 von einer Leihmutter geborenen Beau Daniel.

Belesener Wandersmann

Garfunkel ist sehr belesen, hat nach eigenen Worten "eine Million Bücher" gelesen. Er hat Gedichte geschrieben, der Gedichtband "Still Water" wurde 1989 veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit den Songwritern Maia Sharp und Buddy Mondlock wurden einige Gedichte davon 2003 für "Everything Waits To Be Noticed" vertont. Zudem interessiert sich Art Garfunkel für das Wandern: Er durchwanderte von 1984 bis 1996 in mehr als 40 Etappen die USA und gab zum Abschluss von "Across America" ein Konzert auf Ellis Island. Weitere Wanderungen durch Japan und Europa folgten. Auf seiner Webseite teilte er mit, dass er im Juni 2011 zur Wanderung durch die "letzten zehn Prozent" von Europa, Nordgriechenland, aufbrechen wollte.

"Gebe das, was noch zu geben ist von diesem Leben"

Eine Tournee mit Paul Simon wurde 2010 wegen einer Stimmbandlähmung Garfunkels abgesagt. Inzwischen gibt er wieder alleine Konzerte. "Ich singe dieser Tage 'Bridge Over Troubled Water' und habe dabei Angst vor einem Leistenbruch", schreibt er auf seiner Webseite über das Älterwerden. "Mein Geist ist zwischen Sterblichkeit und Stärke hin und hergerissen - habe ich das Ende im Griff? Ich spüre einen Riss in meinen Eingeweiden, aber es ist noch nicht gerissen. Also gebe ich ihnen mein Herz, meine Kraft, meinen Spleen, ich spanne die Brücke von Stadt zu Stadt und gebe das, was noch zu geben ist von diesem Leben."

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