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Erich von Däniken wird 80: Auf der Suche nach Außerirdischen


Götterforscher wird 80
Erich von Däniken sucht immer noch die Außerirdischen

dpa, t-online, mmh

Aktualisiert am 14.04.2015Lesedauer: 4 Min.
Erich von Däniken wird 80.Vergrößern des Bildes
Scharlatan oder Götterforscher? Erich von Däniken wird 80. (Quelle: dpa-bilder)
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Götter zu Besuch auf der Erde? Aliens unter uns? Schon klar! Für "EvD" auf jeden Fall. Der selbsternannte Götterforscher Erich von Däniken vertritt vehementer denn je die These, dass vor langer Zeit Bewohner von anderen Planeten auf der Erde landeten. Ständig sucht der 80-Jährige neue Belege für seine Thesen der Prä-Astronautik und verbreitet sie in Büchern, Vorträgen, Filmen und einem Themenpark.


Selbst seinen 80 Geburtstag verbringt er mit Faktensuche bei einem Kongress mit anderen Koryphäen und Freunden von E.T und Co. Das wird heute vielleicht nur belächelt, doch in den 60er Jahren, als EvD - wie ihn Fans und Eingeweihte nennen - seine ersten Artikel veröffentlichte, hielten viele ihn für verrückt und manche sogar für gefährlich. "Erinnerungen an die Zukunft" hieß sein erstes Buch aus dem Jahr 1968, das zum Bestseller wurde. Sogar eine "Dänekinitis" wollte die New York Times ausgemacht haben, vor allem löste das Werk ein Science-Fiction-Fieber aus.

Seine Gedanken, die er beim Studium des Alten Testaments in der Griechisch-Klasse entwickelte, klingen ziemlich abgedreht. Ansonsten aber geht es dem gelernten Koch und Hotelier gut. Der Schweizer genießt mit seiner Frau Elisabeth - seit 56 Jahren verheiratet - sein Leben in Interlaken. Der Alpenblick über das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau inspirieren ihn. Die Götter mögen ihn wohl.

Für EvD sind die Außerirdischen unter uns


"Es kommen doch immer neue Indizien hinzu", sagt EvD, und deshalb glaubt er vehementer denn je an Außerirdische. Er muss es ja wissen, denn seit 2006 behauptet der Autor in Büchern und Interviews, er habe 1987 Kontakt mit einem Außerirdischen gehabt. Dabei ist er ein Leugner von Ufos.

Seine "Prä-Astronautik" wird auch als phantastische Wissenschaft bezeichnet.

Das sind die Thesen des Alienforschers und Gottentlarvers - belastbare Fakten fehlen allerdings:

  • Götter sind Astronauten aus fernen Welten, also Außerirdische.
  • Diese Besucher nahmen zu den Menschen Kontakt auf und lenkten ihre Entwicklung durch die Weitergabe bislang unbekannten Wissens.
  • In grauer Vorzeit haben sie unseren Planeten besucht und die "Erdweibchen" durch künstliche Befruchtung zu Urmüttern der intelligenzbegabten Menschen gemacht.
  • Erdbewohner hatten die Besucher aus dem All mit den Glashelmen auf dem Kopf wegen ihrer hohen technischen Überlegenheit zu Göttern verklärt.
  • Der biblische Regen aus Feuer und Schwefel, der die sündigen Städte Sodom und Gomorra begrub, war laut EvD eine Atombombenexplosion.
  • Zum Bericht des Propheten Ezechiel über die Erscheinung Gottes auf dem Berg Sinai in einem Gebilde aus Rauch und Feuer sagt Däniken: "Wie konnte es denn sein, dass ein allmächtiger Gott ein Fahrzeug brauchte, um sich fortzubewegen?" Für den Götterforscher war das, was Ezechiel beschrieb, "nichts anderes, als die Landung eines Raumschiffs".
  • Die biblische Bundeslade deutet Däniken als Wechselsprechanlage zwischen Moses und den Astronautengöttern.
  • In Bergketten und Tälern in Peru sieht er Reste eines antiken Raumschiff-Flughafens.
  • Er sieht versteckte Technologien in Tempeln und Skulpturen.
  • Sein Beweis für außerirdischen Einfluss auf der Erde: Menschen der Antike wären nicht ohne fremde Hilfe in der Lage gewesen, kulturelle Leistungen wie den Bau der Pyramiden von Gizeh, die Steinmonumente auf der Osterinsel, Stonehenge oder die Karte des Piri Reis - eine osmanische Seekarte des Zentralatlantiks - zu erbringen

67 Millionen Bücher verkauft

38 Bücher hat von Däniken inzwischen veröffentlicht, mit einer Gesamtauflage von - laut EvD - rund 67 Millionen Exemplaren, übersetzt in 32 Sprachen. Darunter Titel wie "Zurück zu den Sternen", "Wir alle sind Kinder der Götter", "Der Götter-Schock", "Auf den Spuren der Allmächtigen" und "Unmögliche Wahrheiten". Stolz zeigt Erich von Däniken Ausgaben in Chinesisch und Russisch: "Früher waren meine Bücher doch im Ostblock verboten, die kommunistischen Führer wollten wohl keine anderen Götter neben sich", sagt er schmunzelnd.

Zur Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for Extraterrestrial Intelligence - SETI) leitete er die "A.A.S. – Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI". Er selbst bezeichnet sich als gläubigen Menschen, der regelmäßig betet und distanziert sich von Ufologen.

Ein gewissenloser Märchenonkel?

Für seine Ansichten und Hypothesen ist der Schweizer oft massiv kritisiert und als Scharlatan oder gewissenloser Märchenonkel angefeindet worden. Dass er Fehler gemacht hat, manches ungeprüft und kritiklos aus zweifelhaften Quellen übernommen hat, räumt EvD ein. Plagiatsvorwürfe brachten ihn sogar in das Gefängnis. Er legte sich mit Kirchen und Institutionen an, sie würden wichtige Beweismittel zurückhalten.

Inspiration für Hollywood-Regisseure

Auch wenn er nicht die seriöse Wissenschaft beeindruckte, so doch einige kreative Köpfe. Der deutsche Regisseur Roland Emmerich griff in seinem Film "Stargate" Theorien von von Däniken auf, auch Ridley Scott ließ sich für den Science-Fiction-Film "Prometheus - Dunkle Zeichen" aus dem Jahr 2012 inspirieren. Darin finden Wissenschaftler in einer Höhle steinzeitliche Wandmalereien, die fremde Wesen und eine Sternenformation zeigen.

EvD füllt immer noch große Säle, fesselt sein Publikum stundenlang. Auch mit 80 hat er große Pläne, darunter die Entwicklung eines gigantischen Multimedia-Spektakels in den USA mit dem englischen Titel seines ersten Bestsellers "Chariots of the God". Es umfasst Themenparks, Videospiele und 3D-Filme.

Der "Mysterypark" bringt die Götter zurück

In Interlaken bringt inzwischen schon der Jungfrau-Erlebnispark, auch "Mysterypark" gennant, die Götter zurück: Pyramiden der Mayas, die Rätsel der Wüste von Nazca in Peru, die Bauten der ägyptischen Pharaos, antike indische Schriften über fliegenden Objekten werden in einem Kuppeldom lebendig - der Zuschauer landet in einem unterirdischen See unter den Pyramiden von Gizeh - und ein bisschen Schweizer Gletscher-Idylle. Erich von Däniken verspricht damit, abzutauchen in die Rätsel dieser Welt, in abgründige Tiefen, um das Staunen wieder zu lernen.

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