Film Regisseurin Kira Muratowa gestorben
Odessa (dpa) - Die sowjetisch-ukrainische Regisseurin Kira Muratowa, die auf Berlinale 1990 den Silbernen Bären gewann, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Die Ehrenbürgerin von Odessa starb nach langer Krankheit in der Hafenstadt am Schwarzen Meer, wie örtliche Medien am Donnerstag meldeten.
"Eine außerordentlich talentierte Regisseurin, ein Epochenmensch. Mit ihr zur gleichen Zeit zu leben war eine große Ehre", würdigte Präsident Petro Poroschenko sie auf Twitter.
Muratowa wurde 1934 in Rumänien geboren auf dem Gebiet der heutigen Republik Moldau und studierte an der Gerassimow-Hochschule für Kinematographie in Moskau. Ab 1961 arbeitete sie in Odessa und Leningrad (heute wieder St. Petersburg), unterlag aber zu Sowjetzeiten mehrfach einem Drehverbot. Erst die Perestroika Mitte der 1980er erleichterte ihre Arbeit.
Das führte zu dem Film "Das asthenische Syndrom", mit dem sie 1990 den Spezialpreis der Jury bei der Berlinale gewann. Bis 2012 drehte Muratowa mehr als ein Dutzend Kinofilme, mehrere Kurzfilme und einen Dokumentarfilm, die vor allem das Leben der "kleinen Leute" abbildeten. 2017 wurde sie in die US-amerikanische Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingeladen, welche die Oscars vergibt.