Kino Legendärer Kampfkünstler: Vor 40 Jahren verstarb Bruce Lee
Gerade als er in Hollywood richtig durchstarten wollte, verstarb Kampfkunst-Ikone Bruce Lee überraschend am 20. Juli 1973 im Alter von nur 32 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt befand sich sein letzter Film "Der Mann mit der Todeskralle" kurz vor der Fertigstellung. Der Streifen wurde posthum ein riesiger Erfolg, löste einen wahren Boom an Martial-Arts-Filmen aus und machte Bruce Lee zum größten Star des Genres.
Noch heute ist die genaue Todesursache Lees nicht ganz geklärt. Er hatte während der Dreharbeiten zu "Der Mann mit der Todeskralle" (engl. "Enter the Dragon") nicht nur körperliche Höchstleistungen zu vollbringen, sondern stand auch psychisch stark unter Druck. Die Erwartungen an die erste amerikanisch-chinesische Koproduktion waren hoch und Lee sollte den US-amerikanischen Markt für Martial-Arts-Filme öffnen (was ihm mit diesem Film dann auch tatsächlich gelang).
Plötzlicher Tod eines aufstrebenden Stars
So war Bruce Lee bereits am 10. Mai in den Studios der Produktionsfirma Golden Harvest in Hongkong offenbar in Folge eines Gehirnödems zusammengebrochen. Nach ausführlichen Untersuchungen kehrte er nach kurzer Zeit an die Arbeit zurück. Am Abend des 20. Juli 1973 wurde er nach einer Besprechung mit Filmpartnerin Betty Ting Pei und Produzent Raymond Chow - es ging um sein nächstes Projekt "Game of Death" - bewusstlos in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er kurze Zeit später verstarb.
Womöglich ist Lee an einer Hirnschwellung als allergische Reaktion auf ein Schmerzmittel gestorben, das ihm Betty Ting Pei am Abend verabreicht hatte. Auch ein epileptischer Anfall könnte nach neueren Untersuchungen für seinen plötzlichen Tod verantwortlich gewesen sein.
Stoff zu Legendenbildung
So konnte Bruce Lee seinen Starstatus, den er vor allem Dank "Der Mann mit der Todeskralle", aber auch durch die vorangegangenen drei Hongkong-Produktionen "The Big Boss" (dt. "Die Todesfaust des Chong Li"), "Fist of Fury" ("Todesgrüße aus Shanghai") und "Way of the Dragon" ("Die Todeskralle schlägt wieder zu"), erlangte, nicht mehr selbst genießen. Stoff zur Legendenbildung lieferte Bruce Lees früher Tod aber jede Menge.
Schon als Kind war der am 27. November 1940 in San Francisco geborene Sohn eines bekannten chinesischen Schauspielers in Hongkong eine Art Kinderstar. Später machte er Furore als Tänzer und als Kampfkünstler unter dem legendären Kung-Fu-Meister Yip Man. 1959 zog es Lee an die amerikanische Westküste, wo er ein Schauspielstudium begann und eine Kung-Fu-Schule eröffnete.
Die Figur des "Kato" machte ihn bekannt
Als er seine spezielle Form des Kung-Fus bei Karatemeisterschaften in Long Beach, Kalifornien, einem größeren Publikum vorstellte, kam Lees Karriere auch in den USA langsam ins Rollen. Der TV-Produzent William Dozier verschaffte ihm Gastauftritte in seiner erfolgreichen "Batman"-Serie und besetzte Lee als Sidekick "Kato" im kurzlebigen Superheldenformat "The Green Hornet".
Chuck Norris trainierte mit Lee
"The Green Hornet" machte Lee bekannt und sorgte auch dafür, dass Hollywoodprominenz wie James Coburn und Steve McQueen sowie Karategrößen wie Chuck Norris den fachlichen Austausch suchten und bei ihm Trainingsstunden nahmen.
1969 hatte Bruce Lee an der Seite von James Garner In "Marlowe" (dt. "Der Dritte im Hinterhalt") seine erste Rolle in einem großen Hollywood-Streifen. Nach den oben bereits erwähnten erfolgreichen Hongkong-Produktionen sollte dann "Der Mann mit der Todeskralle" der große Durchbruch in der Traumfabrik werden.
Auch Lees Sohn starb am Film-Set
Dass die Filmkarriere der Familie Lee offenbar unter keinem Stern stand, zeigte sich ziemlich genau 20 Jahre später. Brandon Lee, Sohn von Bruce und dessen Frau Linda Lee Cadwell, verstarb unter tragischen Umständen am 31. März 1993 am Set der Comicverfilmung "The Crow - Die Krähe", als er vom Fragment einer Pistolenkugelattrappe unglücklich getroffen wurde. Auch für Brandon sollte dieser Film der große Durchbruch werden - so wurde es sein letzter.