Mithilfe einer wissenschaftlichen Studie Regisseur will Debatte um legendäre "Titanic"-Szene beenden
Bis heute zieht sich eine Diskussion um den Film "Titanic": Musste Hauptfigur Jack Dawson wirklich sterben? Regisseur James Cameron will das nun endgültig klären.
Der Film "Titanic" von 1997 endet tragisch: Die Hauptfiguren Jack (gespielt von Leonardo DiCaprio) und Rose (gespielt von Kate Winslet) versuchen sich nach dem Zusammenstoß der Titanic mit einem Eisberg zu retten. Sie finden im eiskalten Meer eine Tür, allerdings ist dort nur Platz für Kate. Am Ende überlebt sie, während ihr Geliebter stirbt.
Diese Szene sorgt nach der Veröffentlichung 1997 für Diskussionen – die bis heute anhalten. Warum musste Jack sterben? Schließlich scheint auf der Holztür genug Platz für zwei Menschen zu sein.
"Nur einer konnte überleben"
James Cameron wurde schon oft darüber ausgefragt und betonte vor allem, dass Jacks Tod dramaturgisch notwendig war. Der Regisseur des Films hatte die endlosen Debatten über die Plausibilität aber nun satt und beschloss, die endgültige Antwort zu geben. Er erklärt der "Toronto Sun", dass er eine wissenschaftliche Studie durchgeführt habe, um zu belegen, dass Jack nicht überlebt hätte – selbst wenn er zu Kate auf die Tür geklettert wäre.
Mit der wissenschaftlichen Studie habe man der endlosen Debatte "einen Pflock ins Herz treiben" wollen, sagte Cameron der Zeitung. "Wir haben eine gründliche forensische Analyse mit einem Unterkühlungsexperten durchgeführt, der das Floß aus dem Film nachgebaut hat", so der Filmemacher. Man werde ein kleines Special darüber machen, das im Februar herauskomme, kündigte er an.
Den Test hätten zwei Stuntleute mit der "gleichen Körpermasse wie Kate und Leo" durchgeführt. "Wir haben sie mit Sensoren ausgestattet und sie in Eiswasser gelegt und mit verschiedenen Methoden getestet, ob sie hätten überleben können", erklärte der 68-Jährige. Das Ergebnis: "Sie hätten nicht beide überleben können. Nur einer konnte überleben."
Die Fernsehsendung "MythBusters" hatte 2012 einen ähnlichen Test gemacht und war zum gegenteiligen Schluss gekommen. Diesen Test hatte Cameron jedoch 2017 angezweifelt und das mit Unstimmigkeiten im Versuchsaufbau begründet.
Der dramaturgische Wert
Vor allem aber war es laut dem Regisseur für die Geschichte wichtig, dass Jack in "Titanic" stirbt. "Es ist ein Film über Liebe, Aufopferung und Sterblichkeit. Die Liebe wird an den Opfern gemessen", sagte Cameron.
Das Special mit der wissenschaftlichen Studie erscheint auf National Geographic im Februar neben einer 4K-Version von "Titanic". Cameron hofft, dass er sich dann "nach 25 Jahren nicht mehr damit befassen" muss.
- Nachrichtenagentur spot on news
- torontosun.com: "James Cameron plans to prove that Jack couldn't have lived in 'Titanic'" (englisch)
- thedailybeast.com: "James Cameron on the Trump Administration: 'These People Are Insane'" (englisch)