Urteil erwartet US-Rapper Asap Rocky in Schweden verurteilt
Stockholm (dpa) - Der US-Musiker Asap Rocky ist in Schweden wegen Körperverletzung verurteilt worden - ebenso wie wei seiner Begleiter. Ins Gefängnis müssen sie dafür aber nicht, wie das Bezirksgericht Stockholm am Mittwoch bekanntgab.
Angesichts der knapp vierwöchigen Zeit in Untersuchungshaft werde auch auf Geldstrafen verzichtet, hieß es in dem Urteil. Um Sozialstunden kommen die drei ebenfalls herum. Dem Opfer müssen sie gemeinsam aber 12.500 schwedische Kronen (rund 1170 Euro) Entschädigung zahlen.
Damit kommt der 30 Jahre alte Rapper mit einer milderen Strafe davon als von der zuständigen Staatsanwaltschaft verlangt. Diese hatte bis zu sechs Monate Gefängnis für die Angeklagten gefordert. Der Fall schlug international hohe Wellen - bis ins Weiße Haus in Washington: US-Präsident Donald Trump setzte sich öffentlichkeitswirksam via Twitter für die Freilassung seines Landsmannes ein.
Gegen das Urteil kann nun innerhalb von drei Wochen Berufung eingelegt werden. Der Anwalt des Hip-Hop-Stars, Slobodan Jovicic, sagte auf einer Pressekonferenz in Uppsala, man sei sich noch nicht sicher, ob man das Urteil anfechte. Asap Rocky sei vom Beschluss des Gerichts jedoch sehr enttäuscht, er habe auf Freispruch gehofft.
Asap Rocky ("Praise The Lord") und die beiden Männer aus seiner Entourage hatten Ende Juni in Stockholm einen jungen Mann auf offener Straße zusammengeschlagen - nach eigenen Angaben, nachdem sie länger von diesem und einem weiteren Mann belästigt und bedrängt worden seien.
Wegen des Vorfalls saßen die drei mehr als vier Wochen lang in Untersuchungshaft, mehrere Konzerte von Asap Rocky mussten deshalb abgesagt werden. Nach dem Ende der mehrtägigen Gerichtsverhandlung vor knapp zwei Wochen waren sie aber auf freien Fuß gesetzt worden und zurück in die USA gereist. Für die Urteilsverkündung mussten sie nicht nach Skandinavien zurückkehren.
Prominente wie der kanadische Popsänger Justin Bieber und Reality-TV-Star Kim Kardashian hatten während der U-Haft die Freilassung von Asap Rockys gefordert. US-Präsident Trump wetterte unter anderem gegen Schwedens Regierungschef Stefan Löfven: Dessen Handlungsfähigkeit habe ihn sehr enttäuscht. Löfven hatte in einem Telefonat mit Trump und auch im Anschluss nüchtern und kühl auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz verwiesen.
Das Gericht sah es nun als erwiesen an, dass die drei Angeklagten den Mann in Stockholm geschlagen und getreten haben, als dieser am Boden lag. Sie hätten sich nicht in einer Situation befunden, in der sie sich - wie von ihnen angegeben - lediglich selbst verteidigt hätten.
Die Tat sei jedoch nicht so schwerwiegend gewesen, dass sie dafür ins Gefängnis müssten. Es sei nicht bewiesen worden, dass sie ihr Opfer am Kopf getroffen oder mit einer Flasche verletzt hätten. Dies sei bei der Bewertung des Gerichts ein entscheidender Punkt gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Per Lennerbrant.
Die drei Männer wurden demnach jeweils zu einem "villkorlig dom" verurteilt, was einer Verurteilung auf Bewährung entspricht. Gemäß schwedischer Gesetzgebung darf sich Asap Rocky, der bürgerlich Rakim Mayers heißt, nun zwei Jahre lang nichts zuschulden kommen lassen. Verstößt er gegen diese Probezeit, kann das Gericht die Verurteilung aufheben und durch eine höhere Strafe ersetzen.