Tour de France Greipel nur um Millimeter geschlagen
Pech für das deutsche Sprint-Ass André Greipel: Der 29-Jährige musste sich auf der 2. Etappe der Tour de France hauchdünn Mark Cavendish geschlagen geben. Der Weltmeister setzte sich nach 207 Kilometern in Tournai im Massensprint nur um Zentimeter vor seinem Erzrivalen durch. Dritter wurde Matthew Goss. (Etappenergebnis im Überblick)
Auf der engen Zielgeraden von Tournai hatte Greipels Team Lotto-Belisol den Spurt hervorragend vorbereitet, doch auf den letzten Zentimetern sprang Cavendish aus dem Windschatten dann doch noch an Greipel vorbei. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte Greipel völlig abgekämpft und sichtbar frustriert. "Die Jungs haben perfekt für mich gearbeitet - es hätte klappen können. Auf ein nächstes!" In der Gesamtwertung verteidigte der Schweizer Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) sein Gelbes Trikot. (Gesamtwertung im Überblick)
Kittel von Magenproblemen geplagt
Nach dem Prolog und der 1. Etappe schlug erstmals die Stunde der Sprintspezialisten, die bis einschließlich Freitag den Tour-Alltag bestimmen dürften. Die Teams der schnellen Männer hatten auf der letzten Etappe in Belgien das Geschehen souverän unter Kontrolle. Vor allem die Mannschaften Lotto, Argos und GreenEdge hielten den Rückstand auf die Fluchtgruppe mit Anthony Roux, Christophe Kern und Michael Morkov im Rahmen. 14 Kilometer vor der Ziellinie wurde Roux als letzter der drei Ausreißer gestellt.
Eine erste Enttäuschung erlebte Jungprofi Marcel Kittel, der nach seinen starken Auftritten im Vorfeld als Mitfavorit gehandelt worden war. Allerdings litt der Tour-Debütant während des Rennens an großen Magenproblemen und konnte nicht in den Sprint eingreifen.
Martin beißt sich durch
Für Tony Martin ging es auf dem ersten Tagesabschnitt nach seinem Kahnbeinbruch nur ums Durchkommen. Der Zeitfahr-Weltmeister, der am Sonntag gestürzt war und sich verletzt hatte, fuhr zumeist am Ende des Pelotons und kam in Tournai hinter dem Hauptfeld ins Ziel.
Mit einer Spezialschiene und im Ungewissen, ob er durchhalten könne, hatte der 27-Jährige in Visé die Etappe in Angriff genommen. Von nun an müsse er sich "durchbeißen", hatte er verkündet. An Attacken in der ersten, relativ flachen Tour-Woche sei nicht mehr zu denken, Martin will vor allem das Zeitfahren in Besancon erreichen.
Olympia noch immer im Visier
Sein großes Saisonziel, eine Medaille im Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele, geriet durch die Verletzung in Gefahr. Abhaken wollte er London aber "definitiv" noch nicht. "Jetzt muss ich Moral zeigen", betonte er. Dass er die 99. Tour am 22. Juli in Paris beenden wird, scheint aufgrund der Beeinträchtigung unwahrscheinlich.