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World University Games: Empörung über somalische Sprinterin Nasra Abukar Ali


Wie kam es zur Teilnahme?
Kuriose Szene: Langsame Leichtathletin sorgt für Empörung

Von t-online, Kgl

Aktualisiert am 06.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Nasra Abukar Ali (links) neben einer deutlich sportlicheren Konkurrentin: Die Auswahl der Somalierin sorgte für Unmut.Vergrößern des Bildes
Nasra Abukar Ali (l.) neben einer deutlich sportlicheren Konkurrentin: Die Teilnahme der Somalierin an den Welthochschulspielen sorgte für Unmut.

Bei den World University Games messen sich Athleten aus der ganzen Welt. Dabei kam es in diesem Jahr zu einer äußerst kuriosen Szene, die einigen Beobachtern sauer aufstößt.

Eine kuriose Szene bei den Summer World University Games sorgt für Aufregung. Das Event, das im chinesischen Chengdu ausgetragen wird und aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre später stattfindet als geplant, stellt eine Art Olympische Spiele für studierende Athletinnen und Athleten dar.

Zu diesen zählte in diesem Jahr auch Nasra Abukar Ali. In der ersten Runde des Sprints über 100 Meter vertrat sie Somalia. Dabei fiel die 18-Jährige schon in den Startblöcken auf. Denn im Vergleich zu ihren Kontrahentinnen sah sie auf den ersten Blick deutlich weniger athletisch aus.

Zehn Sekunden langsamer als Siegerin

Nach dem Startschuss erhärtete sich dieser Eindruck. Denn während die Konkurrenz aus den Startblöcken schoss, wurde schnell klar: Ali wird nicht mithalten können. Schon nach wenigen Metern war sie deutlich abgeschlagen.

Als Siegerin Gabriela Silva Mourao nach 11,58 Sekunden über die Ziellinie sprintete, reichte der Kamerawinkel nicht mehr, um die weit zurückliegende Ali überhaupt noch einzufangen. Erst über zehn Sekunden nach der Führenden überquerte Ali mit einer Zeit von 21,81 Sekunden als Letzte die Ziellinie – mit mehr als acht Sekunden Rückstand auf die Vorletzte.

Landsleute empört

Unter ihren Landsleuten sorgt die Auswahl Alis teils für Entsetzen. Auf Twitter schrieb die Nutzerin "Elham Garaad" in einem Beitrag: "Das Ministerium für Jugend und Sport sollte zurücktreten. Es ist entmutigend, so eine inkompetente Regierung zu erleben. Wie konnten sie ein untrainiertes Mädchen dafür auswählen, Somalia im Laufen zu vertreten? Es ist wirklich schockierend und wirft international ein schlechtes Licht auf unser Land." Der Post sammelte mittlerweile über 37.000 Likes und mehr als 24.000 Retweets (Stand: Mittwoch, 18 Uhr).

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In einem weiteren Tweet behauptet Garaad, Ali sei die Nichte der Vorsitzenden des somalischen Leichtathletikverbandes, Khadija Aden Dahir. Der Vorwurf lautet Vetternwirtschaft und Korruption. Als möglichen Beweis legt sie einen Facebookpost vor, der von der Verbandsvorsitzenden stammen soll, und in dem sie ihrer Nichte zu der Teilnahme gratuliert.

Verbandspräsidentin suspendiert

Somalias Sportminister Mohamed Barre Mohamud entschuldigte sich am Mittwoch öffentlich und ordnete die Suspendierung der Verbandsvorsitzenden an. Er gab an, nicht zu wissen, wie es zu der Nominierung Alis gekommen sei. Das Nationale Olympische Komitee veröffentlichte ebenfalls eine Erklärung, worin allerdings nur von einer vorläufigen Suspendierung der Verbandspräsidentin die Rede ist.

Sie habe sich des Machtmissbrauchs und der Bevorzugung schuldig gemacht und ihr Fall werde an das Exekutivkomitee des Nationalen Olympischen Komitees weitergeleitet. Sportminister Mohamud erklärte, er wisse nicht, wie sich Ali qualifiziert habe und nannte ihren Auftritt peinlich für Somalia. Sie sei keine Sportlerin oder Läuferin. Die Studentenunion des Landes teilte mit, sie habe keine Läuferinnen oder Läufer zur Universiade entsandt. Das Ministerium fügte hinzu, es gebe keinen Studentensportverband.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Athletin aus Somalia für Aufsehen dieser Art sorgt. So absolvierte Maryan Nuh Muse die 400 Meter bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 in der ebenfalls schlechten Zeit von 1:10,14 Minuten.

Die Reaktion war damals jedoch eine andere: Muse wurde als Inspiration gefeiert, weil sie den unglaublich harten Bedingungen in ihrem Land trotzte und sich auf höchstem Niveau im Sport behauptete.

Verwendete Quellen
  • Ergebnisse der Summer World University Games
  • twitter.com: Profil @EGaraad_
  • dailymail.co.uk: "Somalian runner clocks 'slowest-ever' 100m time as she finishes 10 seconds behind other athletes at the World University Games in China" (Englisch)
  • newsweek.com: "Somalia Runner Recording Painfully Slow Time in 100m Race Sparks Outrage" (Englisch)
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