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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuer Kipchoge-Weltrekord in Berlin Er läuft, um zu siegen
Als Eliud Kipchoge das letzte Mal den Berlin-Marathon gewann, knackte er gleichzeitig den Weltrekord. Nun gelang dem besten Langenstreckenläufer erneut das Kunststück.
Diese magische Zahl begleitete Eliud Kipchoge seit 2018: 2:01:39. Diese Zeit ist der aktuell beste Langstreckenläufer beim Berlin-Marathon damals gelaufen – damit stellte er den Weltrekord auf. Nun hat sich Kipchoge selbst übertroffen, kam am Sonntag nach 2:01:09 Stunden im Ziel an – und schaffte erneut das Kunststück.
Im Vorfeld sagte Kipchoge selbst: "Ich möchte ein gutes Rennen laufen, sei es ein Weltrekord, eine persönliche Bestleistung, ich möchte, dass es ein gutes Rennen wird." Das hat er trotz der nicht einfachen Bedingungen geschafft (mehr dazu lesen Sie hier).
Kipchoge war einer von 45.000 Läufern, die an den Start gingen. Insgesamt kamen die Teilnehmer aus 157 Nationen. Kipchoge, obwohl er automatisch als Favorit galt, gab sich vor dem Lauf bodenständig, sagte Journalisten: "Ich glaube nicht, dass ich unter zwei Stunden laufen werde." Der Kenianer hat diese Marke bereits ein Mal in Wien geknackt, als er nach 1:59:40 ins Ziel kam. Durch andere Bedingungen wurde das Rennen nicht als Weltrekord gewertet.
Kipchoge schreibt jedes Training auf
Der mehrfache Olympiasieger gibt sich generell gelassen und versucht, seine Fans an seinem Alltag teilhaben zu lassen. Dabei verrät er dann auch, dass sein Erfolg einen hohen Preis hat: knallharte Disziplin. Jeden Morgen steht Kipchoge um 5 Uhr auf und geht laufen. Er verbringt seine Zeit entweder in seinem Heimatort Eldoret in Kenia, wo auch seine Frau und seine drei Kinder leben, oder gemeinsam mit seiner Trainingsgruppe. Die "New York Times" schreibt, dass der Langstreckenläufer seit Beginn seiner Karriere jedes Workout aufschreibt und sämtliche volle Notizbücher zu Hause hat.
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"Wenn du schreibst, dann erinnerst du dich", sagte der Weltrekordhalter der Zeitung. Zudem scheint der Langstreckenläufer schon früh Mut bewiesen zu haben, als er Patrick Sang, einen in den 90er-Jahren erfolgreichen Leichtathleten, in seinen Anfängen nach einem Trainingsprogramm fragte. Sang ist seit diesem Zeitpunkt der Trainer von Kipchoge. Er war auch am Sonntag mit in Berlin dabei, schaute sich das Rennen an.
Sang erzählt heute in Interviews über Eliud Kipchoge von dessen unbändigem Willen. "Athleten wie Eliud und Geoffrey (Kamworor, Anm. d. Red.) haben mich nie gefragt: 'Warum machen wir dies oder das?' Sie vertrauen einfach dem Prozess und machen ihren Job." Die Bindung zwischen dem Trainer und seinem Athleten ist durch die Jahre immer weiter gewachsen. Der "NY Times" sagte Kipchoge: "Wenn ich ihn nicht getroffen hätte, wäre mein Leben anders verlaufen."
Die Krise wurde zum Karrieresprung
Inzwischen hat Kipchoge allein vier olympische Medaillen geholt. Bronze 2004 in Athen und Silber 2008 in Peking jeweils über die 5.000 Meter. Zudem jeweils Gold 2016 in Rio und 2021 in Tokio über die Marathondistanz. Er hat es geschafft, seinen Titel zu verteidigen, was den wenigsten Sportlern gelingt.
Was auffällt: 2012 in London gab es keine Medaille. Jedoch nur, weil Kipchoge nicht für den olympischen Kader nominiert war. Er wurde bei den Vorläufen in Kenia "nur" Siebter über die 5.000 Meter und wurde damit ausgeschlossen. Er zog dennoch etwas Gutes dabei heraus: Es war der Zeitpunkt, als Kipchoge seine Marathon-Karriere startete.
Seitdem hat Eliud Kipchoge gezeigt, zu was der menschliche Körper fähig ist. Sein Marathonlauf am Sonntag ist der beste Beweis dafür.
- nytimes.com: "Eliud Kipchoge Is the Greatest Marathoner, Ever" (englisch)
- worldathletics.org: "How Patrick Sang became more than just a coach to the world’s greatest runners" (englisch)
- Leichtathletik.de: Eliud Kipchoge kehrt nach Berlin zurück