"Bully Boy" bezwingt Price Trotz Neun-Darter: Weltmeister fliegt raus
Kaum ein Darts-Spieler polarisiert so sehr wie Gerwyn Price. Auch wenn er im "Ally Pally" meist ausgebuht wird, liefert der Waliser starke Leistungen ab. Doch bei der WM war überraschend früh Schluss.
Titelverteidiger Gerwyn Price ist bei der Darts-WM im Londoner Alexandra Palace im Viertelfinale ausgeschieden. Doch das ist nicht die einzige Sensation. Denn zuvor warf der "Iceman" einen Neundarter im vierten Satz. Es war der dritte Neundarter bei dieser WM – ein neuer Rekord. Aber belohnt wurde die Nummer eins der Welt nicht. Der topgesetzte Waliser unterlag in einem hochklassigen Match mit 4:5 dem Engländer Michael Smith, der im Halbfinale am Sonntag auf seinen Landsmann James Wade trifft.
Price und Smith schenkten sich von Beginn an nichts, beide glänzten mit einem hohen Punkteschnitt und zeigten sich auch auf die Doppelfelder sicher. Im vierten Satz versetzte Price den "Ally Pally" in Ekstase, als er neun perfekte Darts über die Doppel-12 checkte. Smith drehte im entscheidenden Satz jedoch auf und nutzte seinen dritten Matchdart zum Sieg.
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Der "Bully Boy", wie Smith genannt wird, hatte dabei das ganze Spiel über die Fans auf seiner Seite. Der polarisierende Price war mehrfach ausgebuht und offenbar auch wüst beleidigt worden. Der "Iceman" forderte kurz vor Ende des Spiels einen Sicherheitsmann auf, einen Fan des "Ally Pallys" zu verweisen.
Das Niveau der Partie wurde vom Vorfall nicht sonderlich beeinflusst und blieb trotz der Unterbrechung hoch – mit dem besseren Ende für Smith. "Das ist eine der besten Nächte meiner Karriere. Ich habe einfach den Fokus behalten, das ist die Belohnung für die letzten Jahre", sagte er nach dem Match.
Mit Gerwyn Price und zuvor Jonny Clayton hat der "Bully Boy" zwei Topfavoriten auf den Titel rausgeworfen und geht nun als leichter Favorit ins Halbfinale gegen Landsmann Wade.
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagentur dpa