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Antonio Rüdiger: Der verrückte Plan, um die Karriere zu retten


Das ist ein Novum
Verrückter Plan für Rüdiger


Aktualisiert am 28.04.2025 - 12:43 UhrLesedauer: 1 Min.
Hochemotional: Antonio Rüdiger hier beim Torjubel – genauso reagiert er allerdings bei strittigen Entscheidungen.Vergrößern des Bildes
Hochemotional: Antonio Rüdiger hier beim Torjubel – genauso reagiert er allerdings bei strittigen Entscheidungen. (Quelle: Guillermo Martinez/imago-images-bilder)
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Spielerberater, Medienprofi – aber keiner, der ihn beruhigt? Antonio Rüdiger braucht dringend echte Hilfe.

Antonio Rüdiger zählt sportlich zu den besten Verteidigern der Welt – doch sein Verhalten abseits des Balles sorgt wiederholt für Diskussionen. Zuletzt im Finale des spanischen Pokals gegen den FC Barcelona: Rüdiger warf einen Gegenstand in Richtung des Schiedsrichters und beleidigte ihn auf übelste Weise.

Experten wie Lothar Matthäus zeigten sich erschüttert: Rüdiger sei "von Sinnen" gewesen. Dietmar Hamann forderte sogar eine Suspendierung durch den DFB.

Auffällige Aussetzer wie die berühmte "Kopf-ab-Geste" aus dem März dieses Jahres rücken dadurch erneut ins Rampenlicht. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage:

Braucht Antonio Rüdiger Hilfe?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, Rüdiger braucht einen Aufpasser

Antonio Rüdiger ist auf dem Platz ein Kämpfer, ein Vorbild in Bezug auf Einsatz und Leidenschaft. Aber genau diese Stärke wird immer mehr zu seiner größten Schwäche. Wer in entscheidenden Momenten völlig die Kontrolle verliert – so wie Rüdiger zuletzt im spanischen Pokalfinale gegen Barcelona –, braucht dringend Unterstützung. Nicht taktische, nicht sportliche – sondern mentale. Und zwar, und das wäre ein Novum, auch während der Spiele.

Natürlich hat Rüdiger Berater für seine Karriereplanung, für Sponsoren, für Medienauftritte, womöglich auch für Mentalcoaching. Was fehlt, ist ein Profi, der seine emotionalen Ausbrüche antizipiert und direkt auffängt, bevor sie seine Karriere zerstören. Am besten eine zusätzliche Person auf der Bank, sowohl bei Real Madrid als auch im Nationalteam.

Wenn Rüdiger weitermacht wie bisher, wird sein Image nachhaltig beschädigt. Jeder weitere Skandal macht ihn zur Zielscheibe. Es geht um alles oder nichts.

Wer jetzt glaubt, Rüdiger müsse nur "abgeklärter" werden, verkennt die Dimension. Es geht nicht um einen schlechten Tag. Es geht um eine tiefere emotionale Baustelle, die auf Profi-Niveau längst professionelle Begleitung erfordert. Wer so hoch spielt, muss auch in der Lage sein, seine Emotionen zu kontrollieren – oder sich dabei helfen lassen.

Wenn Rüdiger wirklich den nächsten Schritt machen will, dann nicht auf dem Platz, sondern im Kopf.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, willkommen im Hochleistungssport

Antonio Rüdiger ist genau der Typ Spieler, den sich Trainer auf der ganzen Welt wünschen: kompromisslos, ehrgeizig, emotional. Natürlich war seine Aktion im Pokalfinale gegen Barcelona nicht schön. Aber daraus eine Psychoproblematik zu machen? Einen Aufpasser auf die Bank zu setzen? Lächerlich.

Rüdiger braucht keinen Mentaltrainer, keinen Therapeuten und keine öffentliche Analyse seiner Gefühlswelt. Er ist ein Fußballer, kein Teilnehmer in einem Erziehungsprogramm. In 99 Prozent seiner Spiele liefert er genau das, was Topvereine wie Real Madrid verlangen: Härte, Willen und absolute Siegermentalität. Dass da gelegentlich die Sicherung durchbrennt? Willkommen im Hochleistungssport.

Würden wir jedem Spieler, der einmal ausrastet, sofort einen Mentalcoach verpassen, könnten wir die Bundesliga direkt in eine Gruppentherapie umwandeln. Nein, Rüdiger braucht keine Hilfe – die Gesellschaft muss aufhören, jeden emotionalen Ausbruch zu pathologisieren. Gerade weil er sich auf dem Feld gegen Provokationen wehrt, ist er in einer langen Tradition großer Verteidiger wie Sergio Ramos oder Pepe.

Natürlich muss Rüdiger selbst reflektieren und seine Aktionen besser steuern. Aber dafür braucht es keine Heerschar an Mentalcoaches. Ein Gespräch mit dem Trainer, eine Strafe vom Verein – fertig. Alles andere wäre nichts als lächerliches Overcoaching.

Wer echte Typen im Fußball will, muss auch mit Ecken und Kanten leben können – oder auf Dauer eben brave Gesichter in sterilen Trikots anschauen.

 
 
 
 
 
 
 

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