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Mehmet Scholl nach "Gladiatoren-Kampf" bei WM richtig sauer


WM-Rekord: 52 Fouls
Mehmet Scholl nach "Gladiatoren-Kampf" richtig sauer

Von t-online, dpa, sid
Aktualisiert am 05.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Mächtig angefressen: Mehmet Scholl ärgerte sich über die Treterei im WM-Viertelfinale zwischen Brasilien und Kolumbien.Vergrößern des Bildes
Mächtig angefressen: Mehmet Scholl ärgerte sich über die Treterei im WM-Viertelfinale zwischen Brasilien und Kolumbien. (Quelle: Foto: ARD)

Schön für Brasilien, dass die WM-Gastgeber im Halbfinale stehen. Doch die Selecao hat das Weiterkommen in einem überharten Viertelfinale gegen Kolumbien (2:1) bitter bezahlt: Superstar Neymar zog sich nach einer rüden Attacke von Juan Zúñiga einen Wirbelbruch zu und fällt für den Rest der WM aus. Das folgenschwere Foul schockte nicht nur die Brasilianer, sondern brachte auch ARD-Experte Mehmet Scholl auf die Palme.

"Ich bin richtig sauer und richtig enttäuscht", schimpfte der ehemalige Nationalspieler. Vor allem die Szene, in der Neymar vom Knie des Kolumbianers Zúñigas im Rücken getroffen worden war, erzürnte Scholl. "Wenn die Schiris nicht in der Lage sind, brutale Fouls zu stoppen, dann wird ein Neymar vom Platz getragen", wetterte der Ex-Profi. Der 43-Jährige war in seiner aktiven Zeit als Techniker selbst immer wieder rüde angegangen worden, er weiß also, von was er spricht.

Für Meier sind die Grenzen überschritten

"Das sind Gladiatoren-Kämpfe", sagte Scholl nach der Partie mit einer Rekordzahl von 52 Fouls bei dieser WM - die Brasilianer hatten sich 31 davon geleistet. Allerdings zeigte Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo aus Spanien nur vier Gelbe Karten. Eine davon für Brasiliens Kapitän Thiago Silva, der damit im Halbfinale gegen Deutschland (Dienstag, ab 21.30 Uhr im t-online.de-Liveticker) fehlen wird. "Der Schiedsrichter war der mieseste, den ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe", sagte auch Argentiniens Idol Diego Maradona.

Der frühere Top-Schiedsrichter Urs Meier gab derweil dem Weltverband FIFA eine Mitschuld an der schweren Verletzung von Neymar. Das hat die FIFA mitzuverantworten", schrieb der Schweizer bei "Focus Online". "Der Fußball bei dieser WM ist viel zu physisch und körperbetont, die Messlatte für Gelbe Karten viel zu hoch angesetzt worden. Es wird getreten, gehalten, gezerrt und gemeckert - die Grenzen werden auf jedem Gebiet überschritten. Die Referees lassen viel zu viel laufen und greifen kaum in die Brusttasche", schimpfte Meier.

Getriezt, gecheckt und getreten

Vor allem der kolumbianische Jungstar James Rodriguez war so etwas wie Freiwild. Er wurde ständig getriezt, gecheckt und getreten. Dennoch erzielte Rodriguez sein sechstes Turniertor, aber das war zu wenig. Nach dem Spiel war er in Tränen aufgelöst, Brasiliens David Luiz spendete ihm Trost. Zumindest am Ende gab es noch eine schöne Szene nach diesem dreckigen Duell. "Das Spiel war sehr intensiv mit vielen Fouls. Die sehr guten Spieler auf beiden Seiten kamen nicht so zur Entfaltung", umschrieb Kolumbiens Trainer Jose Pekerman die Szenerie.

Eine Meinung, die Scholl teilte - wenngleich er seine Sichtweise martialischer ausdrückte. "Wenn wir zulassen, dass die Kleinen vernichtet werden, ist es nicht mehr meine Sportart. Dann haben wir ein Problem", sagte der ARD-Experte. Um einen technisch versierten Spieler wie Mesut Özil zu schützen, dafür hatte er ein Mittel parat: Es wäre besser, sie auf die Bank zu setzen, schlug Scholl vor. Aber das kann eigentlich keine Lösung sein.

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