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Bastian Schweinsteiger glänzt gegen die USA: Löw findet Mittelfeld


Schweinsteiger glänzt
Löw hat seine Mittelfeldformation gefunden

Aktualisiert am 27.06.2014Lesedauer: 3 Min.
Bastian Schweinsteiger hat nach dem Spiel gegen die USA gut lachen.Vergrößern des Bildes
Bastian Schweinsteiger hat nach dem Spiel gegen die USA gut lachen. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)

Aus Recife (Brasilien) berichtet Thomas Tamberg

Der Gang durch die Mixed Zone schien Bastian Schweinsteiger fast schon physische Schmerzen zu bereiten. Potentiellen Fragestellern schaute der Mittelfeldspieler gar nicht ins Gesicht, sondern er machte nur eine kurze Handbewegung, schüttelte den Kopf und versuchte ansonsten, die größtmögliche "Sprich-Mich-Bloß-Nicht-An-Aura" auszustrahlen. Nach dem 1:0-Erfolg gegen die USA und dem Einzug ins Achtelfinale der WM 2014 in Brasilien hüllte sich der FCB-Star wieder einmal in Schweigen. Dafür ließ der 29-Jährige vorher auf dem Platz umso mehr Taten sprechen.

Mit einer bärenstarken Leistung hat Schweinsteiger das DFB-Team nicht nur zum Sieg gegen die Elf von Jürgen Klinsmann geführt, sondern dürfte aller Voraussicht nach auch die Debatte um die ideale Mittelfeldbesetzung für die möglichst vielen bevorstehenden K.o-Spiele beendet haben. Nach der eindrucksvollen Vorstellung bei der Wasserschlacht von Recife, in der wieder einmal Thomas Müller für die Entscheidung sorgte, wird er wohl auch gegen Algerien in der Startformation stehen.

Löw lobt Schweinsteiger

"Bastian Schweinsteiger hat die Sache sehr, sehr gut gemacht", lobte ihn anschließend Bundestrainer Joachim Löw und begründete den Einsatz des 29-Jährigen damit, dass er "Sami Khedira eine Pause gönnen wollte". Doch diese Pause könnte länger dauern. Der Konkurrenzkampf mit dem Real-Star scheint bei Schweinsteiger neue Kräfte freigesetzt zu haben. Nach seinem überzeugenden Auftritt dürfte er mit Khedira die Rollen getauscht haben.

Schweinsteiger lief, dirigierte, ordnete und schmiss sich gegen die USA in die Zweikämpfe, als gäbe es kein Morgen. Der emotionale Leader war ganz offensichtlich der Denker und Lenker im Spiel der Nationalmannschaft. Nahezu alle Angriffe liefen über ihn. Und auch von den Attacken von Jermaine Jones und Co. ließ er sich nicht einschüchtern und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Es war ein eindeutiges Signal: Der Chef hat sich zurückgemeldet. Sein 104. Länderspiel war auch gleichzeitig eines seiner besten.

Trio empfiehlt sich für weitere Aufgaben

Zugegeben, auf dem Weg zum vierten Titel dürften andere Kaliber kommen als die USA, die mit ihrer defensiven Spielweise bis auf die Schlussphase keine Torchance herausspielen konnte. "Es war kein brillantes Spiel der Deutschen, aber ausreichend, um ein langweiliges Team zu besiegen", schrieb der "Estado de S. Paulo" treffend.

Dass der Gegner kaum Möglichkeiten herausspielen konnte, lag aber auch an Schweinsteiger und seinen Nebenleuten Philipp Lahm und Toni Kroos, die beide deutlich verbessert im Vergleich zum Ghana-Spiel agierten. "Unser Mittelfeld war insgesamt sehr stark, es hat das Spiel beherrscht und Druck gemacht", lobte Löw das Bayern-Trio und Schweinsteiger im Speziellen. "Er hatte ein hohes Laufpensum und war auch dafür verantwortlich, dass wir eine gute Organisation hatten." US-Trainer Jürgen Klinsmann gab hinterher zu: "Wir wollten ein Unentschieden, aber wir hatten am Anfang zu viel Respekt."

Sensibler Umgang mit brisantem Thema

Dass die Diskussion um die richtige Mittelfeld-Besetzung inklusive der Debatte, ob Lahm doch lieber auf einen Außenverteidiger-Posten rücken sollte, auch innerhalb der Mannschaft ein sensibles Thema ist, zeigen die Äußerungen der Spieler nach der Partie. Mats Hummels verweigerte sicherheitshalber die Aussage. "Wenn ich den einen lobe, dann kann das dem anderen negativ ausgelegt werden", sagte der Verteidiger. "Das möchte ich nicht."

Auch Lahm wollte sich an der Diskussion nicht beteiligen und lobte vielmehr das Team. Man habe als Mannschaft überzeugt, so der Kapitän. "Alles ist positiv." Immerhin deutete Kroos an, dass es in dieser Besetzung weitergehen könnte: "Wir haben das zu Dritt sehr oft bei Bayern gespielt. Wir harmonieren gut und das hat man gegen die USA wieder gesehen."

"Er ist extrem wertvoll für die Mannschaft"

Bereits vor dem letzten Gruppenspiel verwies Löw auf die besondere Rolle Schweinsteigers für das Team. "Er ist extrem wertvoll für die Mannschaft und mich als Trainer", sagte der DFB-Coach. "Ich spreche oft mit ihm über taktische Dinge. Er hat Einfluss auf die Mannschaft und nach und nach zu seiner Form gefunden. Auf ihn werden wir nie verzichten können." Gegen die USA hat Schweinsteiger gezeigt, warum.

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