Ex-Schiri Heynemann "Das Freistoß-Spray ist absoluter Schwachsinn"
Der frühere FIFA-Referee Bernd Heynemann kann mit der Schiedsrichter-Spraydose zur Markierung von Freistößen nur wenig anfangen. "Das Freistoß-Spray ist absoluter Schwachsinn", sagte der 60-Jähirge der "Magdeburger Volksstimme". Ob die Spieler die Anweisungen des Unparteiischen befolgten, sei allein eine Frage der Autorität. "Ist die nicht da, hilft auch kein Schaumspray", sagte Heynemann: "Die Schiris laufen bald auf wie John Wayne. Nur nicht mit Colt, sondern mit einer Spraydose im Halfter."
Die Schiedsrichter können bei der WM-Endrunde in Brasilien bei Freistößen mit der Spraydose den genauen Tatort markieren. Ziel: Die Mauer kann in Ruhe platziert werden, und der Schütze kann den Ball nicht heimlich woanders hinlegen.
Für Heynemann ist die technische Neuerung kein Fortschritt: "Jetzt fangen die an, wie Kunstmaler zu agieren, die Freistoßpunkte malen und Linien. Und dann diskutieren die Spieler vielleicht noch: 'Schiri, das sind jetzt aber eher 8,37 Meter als 9,15 Meter!' Schwachsinn ist das."
Heynemanns WM-Tipp: Spanien oder Belgien
Der Magdeburger, der bei der WM 1998 selbst im Einsatz war, glaubt zudem nicht, dass Deutschland den Titel holt. "Ich glaube, dass der Weltmeister aus Europa kommt. Vermutlich Spanien, vielleicht aber auch Belgien."