In Uganda Sieben Fußballspieler nach Turnier verschwunden
Repression, Armut, Verfolgungen. Das afrikanische Land Eritrea gilt als "Nordkorea Afrikas". Das betrifft auch die Fußball-Nationalmannschaft. Immer wieder nutzen die Spieler Auswärtsspiele für die Flucht.
Nach einem Fußballturnier in Uganda sind sieben Spieler der Nationalmannschaft Eritreas verschwunden. Das berichten die Nachrichtenagenturen "Reuters" und "Associated Press" übereinstimmend. Ein Organisator des Turniers teilte mit, dass die Polizei bereits auf der Suche nach den Spielern sei. Um welche Spieler es sich handelt, ist nicht bekannt.
Sklaverei, Folter, Verfolung
Es wird damit gerechnet, dass die Akteure auf der Flucht sind, um nicht in ihre Heimat zurückkehren zu müssen. Eritrea gilt seit einigen Jahren als "Nordkorea Afrikas". Repressionen und politische Unterdrückung sind an der Tagesordnung. Eine Untersuchungskommission der UN warf der Regierung um den totalitären Machthaber Isaias Afwerki sogar Sklaverei, Folter und Verfolgung vor.
Seit mehreren Jahrzehnten flüchten deshalb zahlreiche Eritreer ins Ausland. Laut der UN beträgt die Zahl dabei bereits eine halbe Million Menschen. Dabei leben in dem kleinen Land im Nordosten Afrikas gerade einmal etwas über drei Millionen Menschen.
Der aktuelle Fall ist nicht der erste in den letzten Monaten. Im Oktober beantragten vier Spieler der U20-Nationalmannschaft Eritreas Asyl in Uganda.
- Reuters: "Eritreische Fußballspieler verschwinden erneut in Uganda" (engl.)