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Niederlage gegen Niederlande: DFB-Team droht Abstieg, Löw unter Druck


DFB-Team droht Abstieg
Bundestrainer Löw nach "brutaler Niederlage" unter Druck

Von t-online, dpa, sid
Aktualisiert am 14.10.2018Lesedauer: 3 Min.
Joachim Löw: Der Bundestrainer hat im Jahr 2018 fünf von zehn Spielen mit der Nationalmannschaft verloren.Vergrößern des Bildes
Joachim Löw: Der Bundestrainer hat im Jahr 2018 fünf von zehn Spielen mit der Nationalmannschaft verloren. (Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder)
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Nach dem WM-Debakel hat die Nationalmannschaft den nächsten Tiefpunkt erreicht. Deutschland steckt in der Nations League im Abstiegskampf – und Joachim Löw steht erneut in der Kritik.

Der deutsche WM-Alptraum geht weiter. Die historische 0:3-Pleite der Fußball-Nationalmannschaft gegen den Erzrivalen Niederlande war der nächste Rückschlag nach dem historischen Sommer-Desaster in Russland.

Löw: "Sehr brutale und enttäuschende Niederlage"

Ein verstört und angeschlagen wirkender Joachim Löw sprach von einer "sehr brutalen und enttäuschenden Niederlage". Sie wird neue Diskussionen aufwerfen, ob der Langzeit-Bundestrainer noch der richtige Mann für den Neuaufbau ist. In der Nations League steckt Deutschland nun tief im Abstiegskampf.


"Dass in der Öffentlichkeit debattiert wird, ist normal. Dafür habe ich Verständnis. Aber es ist nicht meine Aufgabe, mich darum zu kümmern", sagte Löw zu seiner Zukunft. Der 58-Jährige richtete den Blick auf die kommende Aufgabe am Dienstag gegen Weltmeister Frankreich (20.45 Uhr im Liveticker bei t-online.de) in Paris.

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Bundestrainer kritisiert Einstellung

"Wir Trainer müssen die richtigen Schlüsse ziehen für das Spiel gegen Frankreich. Wir müssen in Paris als Mannschaft – und auch jeder Einzelne – Charakter zeigen", sagte Löw, der um die neue Krisenlage weiß: "Wir müssen möglichst einen Punkt machen und zuhause gegen die Niederlande gewinnen. Dann haben wir noch irgendwie eine Chance. Wenn wir das nicht tun, steigen wir in der Tat ab."


Das 0:3 war die höchste Niederlage überhaupt gegen Holland. Es war – neben einem 0:3 gegen Tschechien 2007 – Löws höchste Niederlage als Bundestrainer. "Was nicht passieren darf, ist, dass wir die letzten zehn Minuten so auseinander fallen, dass da keiner die Verantwortung übernimmt.", kritisierte er. Nach dem 0:1 durch Virgil van Dijk (30. Minute) legten der herausragende Memphis Depay und Georginio Wijnaldum in der Endphase noch zwei Tore nach.

Klartext von Kimmich – Durchhalteparolen vom Kapitän

Löws konsequentes Festhalten an der Weltmeister-Achse von 2014 wird nun wieder hinterfragt werden. Er verteidigte seinen Kurs wieder. "Wir dürfen nicht von den jungen Spielern, die 20, 21, 22 Jahre alt sind, Wunderdinge erwarten", sagte er. Ein Dauerproblem bleibt die Chancenverwertung. Dem deutschen Spiel fehlen Tempo, Leichtigkeit, auch Geschlossenheit als Team. "Schönreden bringt jetzt nichts mehr. Es ist jetzt nicht so, dass das irgendwie Zufall ist. Immer Pech ist kein Zufall", ärgerte sich Bayern-Profi Joshua Kimmich.

"Es hilft uns nichts, im Negativen rumzudümpeln", sagte Kapitän Manuel Neuer: "Wir müssen nach vorne schauen und versuchen, unser Bestes zu geben, jeder Einzelne und als Mannschaft in Paris."

Analyse von t-online.de-Reporter Luis Reiß im Video

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Der angekündigte Neustart nach dem historischen WM-Aus ist misslungen und die Nationalmannschaft scheint vor einem schwierigen Erneuerungsprozess zu stehen. DFB-Präsident Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff äußerten sich nach dem Spiel nicht. Dafür stellten sich die Verlierer und sprachen die Situation deutlich an.

Draxler: "Frankreich ist noch stärker als Holland"

"So können wir nicht weitermachen. Es fehlen die Ideen, mal was Überraschendes zu machen. Risikobereitschaft", sagte Julian Draxler, der mit einem individuellen Fehler den Gegentreffer zum 0:2 einleitete. Der Profi von Paris Saint-Germain fürchtet Schlimmes in seiner Wahlheimat: "Frankreich ist noch stärker als Holland, das steht fest. Sie sind Weltmeister, spielen zu Hause, haben richtig Bock, gegen uns zu zocken."


Mats Hummels klammert sich beim Kampf gegen den Abstieg in die zweite Liga der Nations League ans Prinzip Hoffnung: "Klar, um sicher zu sein, brauchen wir zwei Siege. Deshalb müssen wir in Frankreich gewinnen – ohne Wenn und Aber."

Verwendete Quellen
  • dpa, sid
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