Uli Borowkas Karriere Foto-Show
Ulrich "Uli" Ernst Borowka spielte seit 1980 für die Amateure der Borussia Mönchengladbach, bevor er ein Jahr später in die Profimannschaft wechselte und sein Bundesligadebüt gab. Als Abwehrspieler schoss er in 149 Spielen immerhin elf Tore für die Gladbacher.
Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Borowka zwischen 1987 und 1996. In dieser Zeit spielte er für Werder Bremen 239 Bundesligaspiele. Er gilt als einer der besten und härtesten Verteidiger seiner Zeit und wurde deshalb auch "Eisenfuß" oder "die Axt" genannt. Mit Werder wurde er 1988 und 1993 Meister und gewann den DFB-Pokal 1991 und 1994. Seine Laufbahn krönte der Titelgewinn im Europapokal der Pokalsieger 1991/92.
Borwoka spielte für die deutsche U-21 Nationalmannschaft bevor er 1988 auch in den A-Kader berufen wurde. Stolz ist er vor allem auf einen Trikottausch mit Diego Maradona (re.)...
... und auf die Teilnahme an der Europameisterschaft 1988, bei der er in allen Partien der DFB-Elf zum Einsatz kam. Danach wurde er von Teamchef Franz Beckenbauer allerdings nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt.
Nachdem der Verteidiger sich mehrfach daneben benommen hatte, musste er sich unrühmlich mit einer Entlassung von Bremen verabschieden. Anschließend war er erst bei Tasmania Neukölln unter Vertrag, dann bei Hannover 96, für die er aber nie spielte.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Polen bei Widzew Lodz...
... war er noch beim FC Oberneuland und SC Viktoria Rheydt unter Vetrag, wo seine Karriere aber auf der Bank austrudelte.
1995-2000 lief bei Borowka eine Schwäche endgültig aus dem Ruder. Aus einem Spieler mit Alkoholproblem, war ein Alkoholiker geworden, der 1995 seine damalige Frau Carmen (re.) tätlich angriff und 1996 einen Autounfall verursachte. Lange deckten ihn Spielerkollegen und Trainer, Hilfe lehnte er immer ab. Nach einem Selbstmordversuch und weiteren Eskapaden wird er von alten Freunden in den Entzug gebracht. Dort lernt Borowka in vier Wochen, was er nun nie wieder vergessen wird - dass Alkohol beinahe sein Leben zerstört hätte.
Seit dem Entzug ist Uli Borowka trocken. Mit seiner zweiten Ehefrau Claudia gelang ihm der Sprung zurück ins Leben, 2009 war das Ergebnis eines gelungenen Neustarts auch Töchterchen Melina.
2012 erschien seine Biografie "Volle Pulle. Mein Leben als Fußballprofi und Alkoholiker", in dem er schonungslos abrechnet, vor allem mit sich selbst. Das Buch sei eine Art Therapie gewesen und es wäre vor allem für ihn bestimmt. Umso schöner sei, dass auch andere Mut daraus schöpfen würden.
Auch heute ist Borowka sportlich aktiv. Golf ist seine neue Leidenschaft, genauso wie die Fußball-Camps, die er mit seiner Sportmarketing-Firma organisiert. 2013 gründete er den Uli-Borowka-Verein für Suchtprävention und Suchthilfe, mit dem er auch anderen einen Weg aus dem Alkohol zeigen will.