Interimscoach Hrubesch DFB-Spielerinnen suchten neuen Trainer selbst
In den kommenden Wochen vertritt Horst Hrubesch die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg. Eine Lösung, die die Spielerinnen angeblich selbst anstrebten.
Horst Hrubesch ist neuer Bundestrainer der Frauen – zumindest so lange Trainerin Martina Voss-Tecklenburg erkrankt fehlt. Wie es danach weitergeht, ist offen. Der 72-Jährige wird den Job also "bis auf Weiteres" ausüben, wie es in der offiziellen Mitteilung des Verbands hieß.
Dass Hrubesch, der die Frauen bereits 2018 interimsweise betreute, überhaupt zurückkam, war allerdings nicht die Entscheidung des Verbands, sondern die der Spielerinnen. t-online kann einen Bericht der "Sport Bild" bestätigen, wonach einige DFB-Spielerinnen in einer Bier-Runde beisammen saßen und selbst nach einer Lösung für die Trainerposition suchten. Dabei soll schnell der Name Hrubesch gefallen sein, der prompt zusagte und am vergangenen Samstag offizielle bestätigt wurde.
Kadernominierung noch diese Woche
Einige Spielerinnen aus dem aktuellen DFB-Kader kennen Hrubesch noch aus seiner kurzen Zeit aus 2018, darunter Kapitänin Alexandra Popp, Spielmacherin Lina Magull oder auch Torhüterin Merle Frohms, die unter Hrubesch 2018 ihr Länderspiel-Debüt feierte.
In den kommenden Tagen wird Hrubesch seinen Kader für die noch im Oktober stattfindenden Spiele nominieren und sich auf einer Pressekonferenz erstmals zu seiner neuen Rolle äußern. Am 27. Oktober trifft das DFB-Team in Sinsheim auf Wales, vier Tage später kommt es in Reykjavik zum Rückspiel gegen Island. Das Hinspiel in Bochum hatten die DFB-Frauen mit 4:0 gewinnen können.
Den Auftakt in die Nations League verpatzten die DFB-Frauen allerdings, gegen Dänemark verloren sie in Viborg mit 0:2. Um sich für Olympia 2024 in Paris zu qualifizieren, muss das DFB-Team mindestens Platz eins in seiner Gruppe erreichen. Doch auch dann müssten sie erst ihr Play-Off-Halbfinale gewinnen, um beim Turnier in Frankreich dabei zu sein.
Olympia 2021 in Tokio hatte die Mannschaft von Martina Voss-Tecklenburg verpasst, da man bei der WM 2019 in Frankreich bereits im Viertelfinale ausgeschieden war. In Rio 2016 gewann das Team unter Trainerin Silvia Neid, die danach ihr Amt niederlegte, die Goldmedaille.
- Bericht der Sport Bild: "Deshalb ist Hrubesch der Wunsch-Trainer der Frauen" (Print)