Fußball-EM Fans, Tickets, TV: Wissenswertes zum EM-Finale
Spanien oder England - am Sonntagabend wird in Berlin der Europameister gekürt. Auf der Tribüne versammelt sich die Prominenz, in der Stadt feiern Tausende Fans gemeinsam.
Der erste große Fußball-Titel für England seit 1966 - oder die Krönung für die spanischen Jungstars? Heute Abend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) wird im Berliner Olympiastadion der Europameister gekürt. Das Turnier in Deutschland endet genau einen Monat nach dem Eröffnungsspiel mit der Übergabe des silbernen Henri-Delaunay-Pokals. Was bis zum Anpfiff wichtig ist:
TV-Übertragung
Im Olympiastadion werden knapp über 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauer live dabei sein. Für alle anderen ist das Endspiel in der ARD und beim Streaminganbieter MagentaTV zu sehen. Im Ersten kommentiert Tom Bartels die Partie, bei MagentaTV wird die Stimme von Wolff-Christoph Fuss zu hören sein. Beide Rechteinhaber werden mit einem umfangreichen Begleitprogramm über das Finale berichten. Bei MagentaTV geht es um 19.00 Uhr mit der Vorberichterstattung los, in der ARD um 19.15 Uhr.
Public Viewing und EM-Tickets
In zahlreichen deutschen Städten wird das Finale in der Öffentlichkeit übertragen. In den zehn Ausrichterstädten des Turniers größtenteils auch in den bekannten Fanzonen. Am Brandenburger Tor in Berlin wieder Tausende Menschen erwartet - wenn auch nicht in den Massen, die ein Finale mit deutscher Beteiligung angezogen hätte. Der Wetterbericht verspricht für weite Teile des Landes einen trockenen Sonntagabend.
Karten für das Finale sind auf offiziellem Weg nicht mehr zu kaufen. Gehandelt werden im Internet auf mehreren Portalen ohne Einwilligung der Europäischen Fußball-Union Eintrittskarten zu Preisen deutlich über dem ursprünglichen Marktwert. Die UEFA warnte mehrfach, dass illegal erworbene Tickets storniert werden könnten.
Politik und Prominenz
Auf der Ehrentribüne des Olympiastadions werden zahlreiche bekannte Persönlichkeiten zuschauen. Die spanische Auswahl wird laut Medien von ihrem König Felipe VI. unterstützt. Aus England reisen Prinz William, der auch Präsident des englischen Fußballverbands FA (Football Association) ist, sowie Berichten zufolge auch Premierminister Keir Starmer an. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden im Stadion sein.
Fans
Wieder dürften Tausende Fans aus beiden Nationen in Berlin feiern, die kein Ticket für das Endspiel ergattern konnten. Wie viele genau, ist unklar. Die Massen vom Halbfinale in Dortmund - 100.000 niederländische Fans waren vor Ort - werden es aber wohl nicht werden. Gerechnet wird mit deutlich mehr Fans aus England als aus Spanien. Britische Medien berichteten am Samstag davon, dass es praktisch unmöglich sei, noch einen Flug nach Berlin zu buchen. Betroffen davon sollen auch die Frauen der Spieler sein. Der Berliner Flughafen teilte mit, neben dem normalen Linienverkehr seien zum Finale rund 50 Chartermaschinen für etwa 10.000 Fans angemeldet worden.
Ablaufplan im Stadion
Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff soll die Eröffnungszeremonie beginnen, zu hören sein wird der offizielle Song des Turniers ("Fire" von Leony, Meduza und OneRepublic). Den EM-Pokal bringt der ARD-"Sportschau" zufolge Giorgio Chiellini auf den Rasen - der Kapitän der italienischen Sieger-Auswahl des vergangenen Turniers 2021. An den diesjährigen Sieger übergeben wird die Henri-Delaunay-Trophäe von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Ob auch einer der royalen Gäste an der Zeremonie teilnehmen wird, ließ die UEFA zunächst offen.
Statistisches
Spanien spielt als dreimaliger Europameister (1964, 2008, 2012) das fünfte Finale. Nur 1984 verlor die Furia Roja ein EM-Endspiel (0:2 gegen Frankreich). Aus deutscher Sicht in bitterer Erinnerung: Das mit großer Überlegenheit herausgespielte 1:0 der Spanier im Finale 2008 gegen die DFB-Auswahl. Gewinnen die Spanier am Sonntag, sind sie mit vier Titeln alleiniger Rekordhalter vor Deutschland (drei). Die Engländer blicken dagegen auf sehr überschaubare Erfolge bei dem Kontinentalturnier zurück: Nur 2021 ging es bis ins Endspiel, in London unterlagen die Three Lions Italien im Elfmeterschießen.
- Nachrichtenagentur dpa