Pokalfinale: RB Leipzig in der Einzelkritik
RB Leipzig ist beim 1:4 im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund über weite Strecken chancenlos – auch, weil nur wenige Spieler Normalform erreichen. Gleich drei Akteure enttäuschen komplett – und einer kommt zu spät ins Spiel. Die t-online-Einzelkritik.
Peter Gulacsi: Unglücklicher Abend für den Ungarn. Bei den ersten drei Gegentoren machtlos. Dann stark kurz vor Schluss, als Sancho schon vorbei war und der Keeper ihm doch noch den Ball vom Fuß spitzeln konnte. Klärte direkt darauf noch gegen Hazard (85.) – und hatte dann beim 1:4 auch noch Pech, als er Haalands Schuss falsch einschätzte. Note 3
Nordi Mukiele (r., bis 62.): Versuchte immer wieder, mit langen Bällen die Leipziger Spitzen zu finden. Es gelang ihm nur selten. Rieb sich eine Stunde lang auf. Note 4
Lukas Klostermann (M.): Dem Nationalspieler fehlten die Wucht und das Durchsetzungsvermögen seines Nebenmanns Upamecano. Gegen Reus zu zaghaft, hatte Glück, dass der Angreifer noch unbedingt querlegen wollte und Hazard dann das zwischenzeitliche 4:0 verpasste (66.). Note 5
Dayot Upamecano: Ließ sich vor dem 0:2 vom Dortmunder Angreifer narren. Schuldmindernd einzig, dass dieser Angreifer Erling Haaland hieß. Sah auch gegen Reus nicht gut aus (36.). Klärte dann gut gegen den Norweger (41.), als der mal wieder schussbereit am Strafraum stand. In der zweiten Halbzeit dann wieder ganz der Upamecano, den die Bayern für 42,5 Millionen Euro verpflichtet haben. Note 3
Marcel Halstenberg: Wackelige Partie vom Nationalspieler. Wirkte nicht immer sicher, nicht immer so gedankenschnell wie die stets gefährlichen BVB-Stürmer. Bot keine Stabilität, konnte sich nicht weiter für eine größere Rolle in der DFB-Elf empfehlen. Note 4
Kevin Kampl (bis 62.): Vertändelte den Ball vor dem 0:1. Leistete sich auch in der Folge einige unnötige Ballverluste, zwang damit seine Teamkollegen zu Fouls. Zeitweise fast schon überfordert. RB-Trainer Julian Nagelsmann erlöste ihn nach einer Stunde. Note 5
Amadou Haidara (bis 70.): Konnte im Mittelfeld kaum Akzente setzen, weder in der Offensive noch in der Defensive. Undankbare Partie für den 23-Jährigen. Note 4
Marcel Sabitzer: Verzog am Strafraum nach vier Minuten. Kämpfte, suchte die Zweikämpfe, provozierte Ballverluste. Schreckte selbst vor Haaland nicht zurück (67.). Im Mittelfeld die Konstante bei Leipzig. Note 2
Dani Olmo (l.): Alle Ballsicherheit des so spanisch spielenden Spaniers hilft nicht, wenn er für seine Flanken keine Abnehmer findet. Versuchte viel, kam mit wenig durch. Aber mit seinem Schuss in der 72., der das Spiel noch mal spannend machte. Note 3
Hee-Chan Hwang (bis 45.): Offensiv ohne Durchschlagskraft, sein Ballverlust führte dann zum 0:2. Fand so gar keine Bindung zum Spiel, musste folgerichtig zur Pause runter. Note 5
Alexander Sörloth (bis 45.): Geblockt, verpasst, Winkel zu spitz, ausgewechselt – der Arbeitsnachweis für den Norweger im Pokalfinale. Immerhin: Der Wille war ihm nicht abzusprechen. Note 4
Yussuf Poulsen (ab 46.): Brachte mehr Körperlichkeit als Sörloth zuvor, warf sich in jeden Ball, sorgte in der BVB-Abwehr für Unruhe. Einzig: Die ganz großen Chancen blieben trotzdem aus – was mehr an der konzentrierten BVB-Defensive denn an ihm lag. Note 3
Christopher Nkunku (r., ab 46.): Hatte direkt nach der Pause die Riesenchance zum Anschlusstreffer, zog nur ganz knapp über das Tor. Wenige Minuten später wieder direkt vor Bürki (57.). Im Zusammenspiel mit Poulsen aktiver und gefährlicher als zuvor Sörloth und Hwang. Note 3
Emil Forsberg (ab 62.): Brachte die dringend benötigte Kreativität ins Leipziger Spiel. Hatte Pech mit einem Alutreffer (71.), war aber gleich im Spiel, trieb die Offensive der Sachsen an, so gut das in einer knappen halben Stunde ging. Wie hätte die Partie ausgesehen, wenn der Schwede von Beginn an gespielt hätte? Note 3
Konrad Laimer (vo., ab 62.): Kam für Mukiele. Rackerte und kämpfte, wie das ein Konrad Laimer eben macht. Es half nichts. Note 4
Benjamin Henrichs (ab 70.): Konnte sich in 20 Minuten Spielzeit nicht auszeichnen. Kann im Nachhinein aber immerhin von sich behaupten, im Pokalfinale gespielt zu haben. Note 4