FC Bayern brilliert – Vier Mal Note 1 für die Double-Sieger
Manuel Neuer: Laut euphorisiertem Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ein „Gigant“ und „zu Recht Nationaltorwart“. Rettete wahrlich gigantisch beim Kopfball von Yussuf Poulsen (11. Minute) und im Eins-gegen-eins gegen Emil Forsberg (48.). Ganz der Alte. Note 1
Joshua Kimmich: Der heimliche Leader. Hatte überragende 111 Ballkontakte, klärte defensiv mit Weltklasse-Timing gegen den einschussbereiten Poulsen (17.) und zügelte Express-Kicker Timo Werner (24.). Bemerkenswert: Seine gedankenschnelle Vorarbeit beim 3:0 über den halben Platz. Note 1
Niklas Süle: Rettete geistesgegenwärtig gegen Werner auf der Linie (57.). Hatte aber gerade in der Anfangsphase seine Müh und Not mit den Tempofußballern aus Sachsen. Mit zunehmender Spieldauer stabiler. Note 3
Mats Hummels: Wähnte sich wohl als Stürmer. Viel Zug nach vorne, nicht nur bei seinen Großchancen (45./61.). Sein Haar glänzte im Scheinwerferlicht des Olympiastadions – und der Weltmeister auf dem Platz. Note 2
David Alaba: Herrlich getimte Vorarbeit auf Lewandowski zum 1:0. Fiel ansonsten etwas ab, weil Kimmich über die rechte Seite so viel Alarm machte. Wenn Kingsley Coman ihn jedoch als Absicherung brauchte, war der Österreicher zur Stelle. Note 3
Thiago: Der Ballmagnet dirigierte. Kaum eine Angriffsaktion ging nicht über den Strategen aus Spanien. Und das, obwohl der 28-Jährige vom US-Amerikaner Tyler Adams zeitweise manngedeckt wurde. Note 2
Javi Martinez: Konnte seine Auswechslung (65.) nicht so recht verstehen. Ackerte viel vor der Viererkette und gegen den Ball. Mit präziser Spieleröffnung vor dem 1:0. Note 3
Kingsley Coman: Bei seinen Abspielen anfangs noch überhastet, setzte aber Kollege Alaba vor dessen Vorarbeit zum 1:0 prächtig in Szene. In der zweiten Halbzeit stresste er Leipzig förmlich, insbesondere mit seinem furiosen Alleingang zum 2:0 (78.). Note 1
Thomas Müller: Der Raumdeuter hat sein Sonar wieder eingestellt. Versuchte es mal artistisch, mal rustikal. Immer anspielbar, zeigte viel Übersicht vor den Großchancen durch Lewandowski (44.) und Hummels (45.). Bundestrainer Joachim Löw dürfte im Olympiastadion ganz genau hingeschaut haben. Note 2
Serge Gnabry: Diesmal nicht der Spielentscheider. Nach einem Blackout der Leipziger Abwehr verpasste der Schwabe ein früheres 2:0 (55.). In seiner Explosivität oft eingebremst, arbeitete aber unermüdlich. Note 3
Robert Lewandowski: Seine Pokal-Tore sechs und sieben in dieser Saison. Überholte Gerd Müller und Uwe Seeler durch sein sechstes Tor im Finale – und traf wie einst „Uns Uwe“ aus elf Metern per Kopf. Überragend! Note 1
Corentin Tolisso (ab 65.): Niko Kovac schenkte ihm nach acht Monaten Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback – ausgerechnet im Endspiel von Berlin! Der Franzose dankte es, löste seine Aufgaben nach der Einwechslung (65.) solide. Note 3
Arjen Robben (ab 73.): Wirkte fokussiert, als müsse er sich erst noch beweisen. Und nicht, als hätte er schon zehn Jahre FC Bayern hinter sich. Zündete bei einer Gedächtnis-Kombi mit Ribéry (89.) ein letztes Mal den Turbo. Vergab dann noch mit dem schwächeren Rechten (90.). Note 3
Franck Ribéry (ab 87.): „Ribéry, Ribéry, Ribéry, Ribéry“, hallte es schon Minuten vor der Einwechslung aus der Bayern-Kurve in den Berliner Abendhimmel. Setzte nochmal zu einem seiner unnachahmlichen Dribblings an. Note: Kam zu spät für eine Bewertung.