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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ex-BVB-Star ohne Chance Wo ist er hin?
Auch das zweite Wiedersehen mit seinem Ex-Klub wird Pierre-Emerick Aubameyang nur von der Tribüne aus erleben. Dabei könnte der Trainer einen wie ihn dringend gebrauchen.
Einen 0:1-Rückstand muss der FC Chelsea an diesem Dienstag im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) gegen Borussia Dortmund aufholen. Heißt: Die Londoner brauchen unbedingt Tore, mindestens eins, besser zwei, um ihre verkorkste Saison nicht schon vorzeitig zu einem Desaster werden zu lassen.
Einer, der wie im Hinspiel nicht beim Toreschießen helfen kann, ist Pierre-Emerick Aubameyang. Dabei könnte der angezählte Chelsea-Trainer Graham Potter gerade jetzt einen wie den ehemaligen BVB-Torjäger so dringend gebrauchen. Doch wer am heutigen Dienstag auf einen Einsatz des Gabuners wartet, wird sich fragen: Wo ist er hin, der Aubameyang?
Potter schmiss Aubameyang aus Champions-League-Kader
Aubameyang wurde Torschützenkönig in der Bundesliga (2016/17) und in der Premier League (2018/19). In der Champions League traf er insgesamt 17-mal in 38 Partien. Trotzdem hat Potter den 33-jährigen Angreifer aus dem Kader für die Königsklasse gestrichen. Er musste Platz machen für die Wintereinkäufe João Félix, Mykhaylo Mudryk und Weltmeister Enzo Fernández, die für nicht weniger als 200 Millionen Euro nach London wechselten.
Doch die sündhaften teuren Neuzugänge belegen eindrücklich die viel zitierte Fußball-Floskel, dass Geld keine Tore schießt. Und auch keine vorbereitet. Denn Aubameyangs spielende Kollegen finden das gegnerische Gehäuse derzeit nur mit größter Mühe. In den zwölf Partien im Jahr 2023 nur ganze fünfmal. In den 25 Ligaspielen dieser Saison stehen mickrige 24 Treffer zu Buche. Tabellenschlusslicht Bournemouth hat genauso viele. Allein Manchester Citys Erling Haaland (27 Tore) traf öfter als ganz Chelsea.
Und so sitzt Aubameyang den Großteil seiner restlichen Zeit bei den Londonern auf der Bank oder auf der Tribüne ab. Dass er die "Blues" im Sommer verlässt, gilt als so gut wie sicher.
Dabei sollte die Zeit bei Chelsea nach seinem Barcelona-Abstecher noch einmal eine besondere Station werden. Doch sie wurde zum Reinfall.
Aubameyang da, Tuchel weg
Thomas Tuchel, sein Ziehvater aus gemeinsamen Dortmunder Tagen, suchte im Spätsommer 2022 Ersatz für Timo Werner (zu RB Leipzig) und Romelu Lukaku (zu Inter Mailand) und erinnerte sich an seinen pfeilschnellen Ex-Torjäger Aubameyang, den er schon in Dortmund trainierte. Der Transfer ging für zwölf Millionen Euro über die Bühne. Für Chelsea-Verhältnisse ein echtes Schnäppchen.
Doch Tuchel wurde eine Woche nach Aubameyangs Ankunft plötzlich vor die Tür gesetzt. Seitdem sank der Stern des Stürmers, bevor er überhaupt richtig aufgegangen war. Bei seinen 19 Einsätzen (drei Tore, davon zwei in der Champions League) spielte er nicht ein einziges Mal über 90 Minuten.
In London war er einst der gefeierte Star, Kapitän und Torschützenkönig – allerdings noch zu Arsenal-Zeiten. Die sind längst vergangen. Und bald auch die weitaus weniger rühmlichen beim Stadtrivalen von der Stamford Bridge.
- Eigene Recherche
- Transfermarkt.de: Profil von Pierre-Emerick Aubameyang