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Hertha BSC | 375-Millionen-Investition: Wohin ist das Windhorst-Geld geflossen?


Fast 400 Millionen Euro investiert
Was machte Hertha BSC mit dem Windhorst-Geld?


Aktualisiert am 22.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Lars Windhorst stieg 2019 bei Hertha BSC ein. Mit dem Ergebnis seiner Investitionen ist der Geschäftsmann bislang alles andere als zufrieden.Vergrößern des Bildes
Lars Windhorst stieg 2019 bei Hertha BSC ein. Mit dem Ergebnis seiner Investitionen ist der Geschäftsmann bislang alles andere als zufrieden. (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)

Lars Windhorst hatte Großes vor mit Hertha BSC. Doch die Realität heißt Abstiegskampf. Womit Windhorst sein Geld verdient und wofür der Klub die Investor-Millionen ausgab.

Im Juni 2019 stieg Lars Windhorst bei Hertha BSC als Investor ein. Seiner Anfangsinvestition von 225 Millionen Euro folgte ein Jahr später eine weitere über 50 Millionen und eine dritte über 100 Millionen. Macht rund 375 Millionen Euro in nicht einmal drei Jahren.

Das Geld für den Hauptstadtklub stammt von der Tennor Holding B.V., deren Gründer und Eigentümer Windhorst ist. Tennor ist nach eigener Beschreibung eine Investmentfirma, die in öffentliche und private Unternehmen investiert, mit dem Ziel, deren Werte schnell zu erhöhen.

Windhorst: "Investment brachte nur Nachteile"

Überträgt man dieses Geschäftsmodell auf die Investition bei Hertha BSC, ist dieses Vorhaben bisher krachend gescheitert. Sportlichen Erfolg gab es für die Riesensumme jedenfalls nicht. Statt dem proklamierten Ziel "Hertha international" lautet die Realität "Hertha am Abgrund zur 2. Liga". "Big City Club" wurde zum geflügelten Wort, das aber nie mit Leben gefüllt wurde. Darüber zeigte sich Geldgeber Windhorst zuletzt erbost: "Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht."

Doch wofür gab Hertha das ganze Windhorst-Geld eigentlich aus?

Bei Windhorsts Einstieg hatte der Verein noch Verbindlichkeiten, vor allem beim amerikanischen Investor KKR. Diese wurden beglichen. Es soll sich dabei um 100 Millionen Euro gehandelt haben.

Ein beträchtlicher Teil floss zudem in neue Spieler. In der ersten Transferperiode unter Windhorst wurden rund 130 Millionen Euro für Neuzugänge ausgegeben. Die Summe umfasst neben der jeweiligen Ablöse auch Gehälter und Provisionen. Allein die Topzugänge Tousart, Piatek, Lukabakio, Cunha und Ascacibar kosteten 97 Millionen Euro an Ablöse.

Corona riss ein großes Loch

Dann kam Corona. Wie alle anderen Vereine auch traf die Pandemie die Hertha heftig. Finanzboss Ingo Schiller hatte auf der Mitgliederversammlung im Januar dieses Jahres bekannt gegeben, dass man die Mindereinnahmen in der Corona-Zeit auf 100 Millionen taxiere. Um diese aufzufangen, wurde ein weiterer Teil der Windhorst-Millionen eingesetzt.

Außerdem wurden mit dem Geld Eigenkapitalerhöhungen durchgeführt. Zuletzt im Juni 2021 von 36,7 auf 107,5 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden Verbindlichkeiten von rund 50 Millionen Euro abgebaut.

Ein einstelliger Millionenbetrag soll zudem der Infrastruktur des Hauptstadtklubs zugutegekommen sein.

Viel Geld also, das in viele Bereiche geflossen ist. Doch im wichtigsten Sektor, nämlich auf dem Platz, stehen Aufwand und Ertrag noch in einem großen Missverhältnis.

Verwendete Quellen
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