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FC Bayern oder BVB – wer ist der Gewinner im Transferfinale der Bundesliga?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Turbulentes Transferfinale
"Bayern hätte drei andere Spieler holen sollen"

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

05.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Zurück beim FC Bayern: Douglas Costa.Vergrößern des Bildes
Zurück beim FC Bayern: Douglas Costa. (Quelle: Pacific Press Agency/imago-images-bilder)

Sané oder Bellingham? Meunier oder Roca? Bayern und Dortmund haben diesen Sommer erneut auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Wessen Bilanz fällt am Ende besser aus?

Der FC Bayern hat in turbulenten Schlussstunden auf dem Transfermarkt noch einmal kräftig zugeschlagen. Der frühere Münchner Douglas Costa (30) kehrt drei Jahre nach seinem Wechsel zu Juventus Turin wieder zurück. Champions-League-Finalgegner Eric Maxim Choupo-Moting (31), U21-Europameister Marc Roca (23) und der Franzose Bouna Sarr (28) sind neu im Kader des zuletzt etwas wackligen Alles-Gewinners.

Nach vier Toren des phänomenalen Robert Lewandowski beim verrückten 4:3 gegen Hertha BSC freute sich Trainer Hansi Flick, dass er mit dem nächsten Viererpack den Wunsch nach neuem Personal erfüllt bekam. Chefeinkäufer Hasan Salihamidzic war mit seinen Deals kurz vor Ladenschluss sehr zufrieden.

"Super, super happy" macht Flick das ersehnte Ende der 83 Tage langen zweiten Transferperiode. Endlich hat er "einen Überblick" über sein aufgefrischtes Starensemble, endlich kann er sich von Dienstag an "auf die Dinge konzentrieren, die wichtig sind". Flick plant nach kniffligem Saisonbeginn den Neustart mit seinen Champions.

Trotz aller Freude bei Bayern: So viele späte Transfers sind nicht normal für den Rekordmeister. Und führen zu ein paar kritischen Fragen: Hat Bayern zu lange gewartet? Hat man die Belastung unter- oder den bisherigen Kader überschätzt? Sind das alles wohlüberlegte Top-Transfers oder Harakiri? Oder in Bezug auf den größten Konkurrenten um die Meisterschaft, der im Gegensatz zu Bayern früh und entschieden gehandelt hat:

Hat sich der BVB in diesem Sommer im Vergleich zum FC Bayern einfach besser verstärkt?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Dortmund agierte und Bayern reagierte nur

Auf dem Platz hat Bayern das Duell mit Dortmund in diesem Jahr mit 5:0 Titeln für sich entschieden. Auf dem Transfermarkt dagegen lag eindeutig der BVB vorn.

Juwel Bellingham (17) und Routinier Meunier (29): die beiden sind nicht nur sofort Stammspieler. Sie passen auch zur Strategie, mit einer Mischung aus Toptalenten und gestandenen Stars die Mannschaft weiterzuentwickeln. Mitte Juli war der BVB mit seinen Transfers durch, hatte den Vertrag von Supertalent Sancho heimlich verlängert und Can fix von Juve verpflichtet. Top.

Ganz anders der FC Bayern, der noch am letzten Tag der Transferperiode verzweifelt daran schraubte, den Kader aufzufüllen. Weil Bellingham lieber zum BVB ging, Dest zu Barcelona und Hudson-Odoi von Chelsea nirgendwo hin, tätigte Bayern nach Sané sowie den Talenten Nianzou, Nübel und Roca auf den letzten Drücker nur noch Verlegenheitstransfers, holte den bei Paris ausrangierten Choupo-Moting (31), den international wenig auffälligen Rechtsverteidiger Sarr (28) und Douglas Costa (30), der noch vor wenigen Jahren Uli Hoeneß als Söldner beschimpft wurde. Der FC Bayern verpflichtete damit die falschen Spieler.

Um den Kader breiter aufzustellen, hätte Bayern auch Profis wie Khedira, Götze oder Cavani günstig bis kostenlos holen können, zumindest was die Ablöse betrifft – die würden ganz sicher mehr Qualität mitbringen.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Bayern macht es cleverer als Dortmund

Die Bayern machen es wie jedes Jahr: clever. Mit Sané und Nübel verpflichtete man zwei potenzielle zukünftige Säulen der deutschen Nationalmannschaft. Mit Choupo-Moting holte man den dringend benötigten Ersatzmann für den alternden Topstürmer Lewandowski. Roca ist ein Spieler, der die Thiago-Lücke schließen soll, Sarr ist eine weitere Alternative für die Rechtsverteidiger-Position, Douglas Costa eine für die Außenbahn. Dabei war der Kader des Rekordmeisters auch ohne diese neuen Spieler Weltklasse. Gerade erst gewann man Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League.

Wer jetzt sagt, dass Dortmund mit Verpflichtungen wie dem 17-jährigen Bellingham oder dem ablösefreien Meunier näher an den besten deutschen Verein herangerückt ist, erzählt Quatsch. Im direkten Vergleich hat der BVB keine Chance, denn der Bayern-Plan geht auf. Der Abstand wird eher noch größer.

Schließlich löste man durch den Abgang von Ulreich zum HSV ein weiteres Problem: die Unruhe um Torwart Nübel. Nun ist klar, dass das Talent die Nummer zwei hinter Manuel Neuer ist und sich keine Sorgen machen muss, nur auf der Tribüne zu sitzen.

Der FC Bayern hat sich in diesem Sommer viel Zeit beim Zusammenbau des Kaders gelassen. Doch mit jedem Tag mehr wurde deutlicher, dass der Klub den direkten Transfervergleich mit dem BVB gewinnen – und deshalb am Ende auch erneut Deutscher Meister wird.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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