Vor Abschied vom BVB Talent-Guru erklärt seinen Streit mit Tuchel
Von Lewandowski bis Dembélé: Sven Mislintat gilt als Entdecker vieler Stars von Borussia Dortmund. Trotzdem verbannte ihn Thomas Tuchel seinerzeit vom Trainingsgelände. Jetzt ist klar, warum.
Bis heute steht der Name Oliver Torres für einen der größten Konflikte der vergangenen Jahre bei Borussia Dortmund. 2016 arbeitete der BVB unter Führung von Chefscout Sven Mislintat (mittlerweile beim FC Arsenal) intensiv an einer Verpflichtung, Thomas Tuchel wollte den spanischen Mittelfeldspieler aber nicht, es kam zum Streit. Grob ist die Geschichte bekannt.
Nun hat Mislintat in einem Interview mit dem Wochenmagazin "Die Zeit" berichtet, dass auch Tuchel den Spanier offenbar verpflichten wollte – und dann plötzlich seine Meinung geändert habe. Mislintat: "Wir alle zusammen hatten beschlossen, diesen Spieler zu holen. Die ganze Arbeit war erledigt, Oliver kämpfte für seinen Wechsel. Dann aber wollte ihn unser Trainer nicht mehr."
Mislintat gestaltet Umbruch beim FC Arsenal
Für den Transferexperten Mislintat war der plötzliche Meinungswandel des Trainers ein inakzeptables Verhalten. Er kritisiert: "Wenn ich mich mit einem Spieler verbinde, muss er wissen, dass ich für ihn da bin. Es ging um Glaubwürdigkeit. Die Sache ist aber gar nicht mal eskaliert."
Trotzdem verbannte Tuchel den Scout, der sich mit Entdeckungen wie Robert Lewandowski und Ousmane Dembélé einen herausragenden Ruf erarbeitet hatte, vom Trainingsgelände des BVB. Mislintat erinnert sich: "Mir wurde nur irgendwann mitgeteilt, ich solle nicht mehr im Umfeld des Trainerteams und der Mannschaft auftauchen. Es gab nie eine richtige Auseinandersetzung."
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Torres ging schließlich von Atlético Madrid zum FC Porto. Mislintat entschloss sich im November 2017 für einen Wechsel zum FC Arsenal, wo er ebenfalls als Leiter der Scouting-Abteilung tätig ist.