Nach Holland-Debakel Robben lässt die Bayern warten
Bayern Münchens Superstar Arjen Robben ist nach der Niederlage der niederländischen Nationalmannschaft in Bulgarien nicht direkt nach München zurückgeflogen.
Der Oranje-Kapitän reiste mit der Elftal stattdessen zurück nach Amsterdam.
Robben wolle sein Team in der aktuellen Krise, die im Rauswurf von Bondscoach Danny Blind am Sonntag gipfelte, nicht allein lassen, hieß es. Als Kapitän wolle er zudem vom Verband KNVB über die Entwicklungen in der Trainerfrage informiert werden. Eigentlich sollte der 33-Jährige heute nach München zurückkehren.
"Ohne Holland fahr'n wir.."
Da die Ergebnisse "enttäuschend" sind und die Qualifikation für Russland "schwierig" ist, sah sich der Verband KNVB gezwungen, von Trainer Blind Abschied zu nehmen, wie Verbandsdirektor Jean Paul Decossaux erklärte. Blind, seit Sommer 2015 im Amt, hatte bereits die EM 2016 verpasst.
Zuletzt hatten sich die Niederlande 2002 nicht für die WM-Endrunde in Südkorea und Japan qualifizieren können. Der seinerzeit kreierte Song "Ohne Holland fahr'n wir zur WM" könnte nun erneut die deutschen Hitparaden stürmen.
Medien attackieren Coach
Die Tabellensituation in der Gruppe A hat sich dramatisch verschärft: Ex-Weltmeister Frankreich ist mit 13 Punkten enteilt, Schweden (10) und nun auch Bulgarien (9) liegen vor den Niederlanden (7), die sich bestenfalls noch Hoffnungen machen können, als Zweiter die Play-offs zu erreichen.
Mit einer Leistung wie in Sofia wird dies allerdings schwer. Die niederländischen Medien waren fassungslos: "Es schien, als hätten sich die Spieler zum ersten Mal gesehen", ätzte De Volkskrant und De Telegraaf attackierte den Coach direkt: "Es scheint das Schicksal des Trainers zu sein, Entscheidungen zu treffen, die immer nach hinten losgehen."
Robben verärgert
Gemeint war das Länderspieldebüt des erst 17 Jahre alten Innenverteidiger Matthijs de Ligt. Der Novize von Ajax sah bei beiden Gegentoren in der 5. und 20. Minute nicht gut aus und kehrte nach der Halbzeitpause nicht mehr auf das Spielfeld zurück.
Doch auch Routiniers wie Bayern-Star Robben hatten einen mehr als gebrauchten Abend erwischt. Entsprechend verärgert war der Spielführer des WM-Dritten: "Wir sind eine gute Mannschaft, wenn wir tun, was wir tun müssen. Aber die erste Halbzeit war zum Heulen, ein schockierender Albtraum. Ich bin fast sprachlos." Beim Länderspiel am Dienstag in Amsterdam gegen Italien betreut der bisherige Co-Trainer Fred Grim die Oranje-Stars. Ob Robben dabei oder vielleicht doch schon nach München aufbricht, ist noch unklar.