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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aufsteiger schafft die Sensation Das Wunder von der Brenz ist perfekt
Der 1. FC Heidenheim blickte am Samstag gebannt nach Berlin. Nun ist die Sensation perfekt. Der Aufsteiger spielt europäisch.
Eren Dinkci hatte ein "lachendes und ein weinendes Auge". Was nur allzu verständlich war und ist. Mit seinen zwei Treffern am letzten Bundesliga-Spieltag gegen den 1. FC Köln (4:1) trug der gebürtige Bremer maßgeblich dazu bei, dass der 1. FC Heidenheim von der Conference League träumen durfte.
Durch den Sieg über den Absteiger sicherte sich der 1. FCH Platz acht in der Tabelle. Er selbst wird jedoch nicht davon profitieren, schließt er sich in der kommenden Spielzeit doch dem SC Freiburg an, den die Heidenheimer tatsächlich noch überholen konnten. Seit dem Sieg der Leverkusener über den 1. FC Kaiserslautern steht nun fest: Die kleine Stadt von der Ostalb spielt tatsächlich europäisch.
Darum profitiert Heidenheim von Leverkusens Pokalsieg
Durch das 1:0 des für die Champions League qualifizierten Meisters gegen den 1. FC Kaiserslautern wird der Europa-League-Startplatz für den Pokalsieger über die Bundesliga vergeben. Davon profitiert auch die TSG Hoffenheim, die als Tabellensiebter statt in den Playoffs zur Conference League in der Europa League 2024/25 starten darf. In den drittklassigen Europapokal rückt dafür Heidenheim als Tabellenachter nach.
Am 22. und 29. August absolviert die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt die Playoffs für die Conference League. Auf wen der FCH trifft, ermitteln die vorangehenden Qualifikationsspiele. Spätestens am 5. August steht der Kontrahent fest.
Sanwald: "Unsere Mannschaft wird weiter Geschichte schreiben"
Für den Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald ist der erstmalige Einzug in den Europapokal die "Krönung" einer "historisch erfolgreichen" Premierensaison in der Bundesliga. "Fest steht: Unsere Mannschaft wird damit weiter Geschichte schreiben", sagte Sanwald in einer Vereinsmitteilung nach dem Pokal-Triumph von Bayer Leverkusen.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. | Form → | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
5 | Dortmund | 34 | 18 | 9 | 7 | 68:43 | +25 | 63 | |||
6 | Frankfurt | 34 | 11 | 14 | 9 | 51:50 | +1 | 47 | |||
7 | Hoffenheim | 34 | 13 | 7 | 14 | 66:66 | 0 | 46 | |||
8 | Heidenheim | 34 | 10 | 12 | 12 | 50:55 | -5 | 42 | |||
9 | Bremen | 34 | 11 | 9 | 14 | 48:54 | -6 | 42 |
"Jeder FCH-Fan kann sich dabei aber sicher sein, dass wir uns und unserem Weg treu bleiben werden. Dazu zählt, dass wir natürlich auch diesen für uns völlig neuen Wettbewerb in der Voith-Arena spielen wollen", sagte Sanwald.
Auch Trainer Frank Schmidt freut sich auf das internationale Debüt und sieht darin "eine große Herausforderung" zu Beginn der neuen Spielzeit. "Das wird ein packender Saisonstart mit der ersten Runde im DFB-Pokal, den Playoffs zur Conference League und dem Bundesliga-Auftakt binnen weniger Tage", sagte der Coach.
Chelsea in der Voith-Arena?
Von ihrem sportlichen Konzept und ihrem wirtschaftlich soliden Weg wollen die Heidenheimer nicht abweichen. Sie vertrauen auf die erwiesene Qualität von Schmidt, die fast namenlosen Zugänge besser zu machen, daneben wollen sie auch in Steine investieren: 2026, hofft Sanwald, soll das vereinseigene Stadion auf dem Schlossberg 10.000 Plätze mehr bieten als bisher, also 25.000.
Möglicherweise wird Trainer Schmidt dann weiterhin auch auf Unterschiedsspieler Jan-Niklas Beste setzen können. Der 25-Jährige sieht seine eigene Zukunft offenbar weiter beim FCH. "Ich bin ehrlich, mit anderen Vereinen habe ich noch gar nicht gesprochen. Das sage ich auch nicht nur so", sagte Beste. "Ich bin jetzt erst einmal froh, in den Urlaub zu gehen, und ich habe ja auch noch ein Jahr Vertrag."
In der Conference League, die wie die Europa League und die Champions League reformiert und ab kommender Saison in einem Ligensystem mit 36 Teams ausgetragen wird, könnte Heidenheim auf namhafte Gegner treffen. So steht seit Samstag ebenfalls fest, dass der FC Chelsea wie der FCH die Conference-League-Playoffs bestreiten muss.
Der Champions-League-Sieger von 2021 zu Gast an der Brenz? Vor drei Jahren mag das noch eine absurde Wunschvorstellung gewesen sein. Doch schon im Herbst könnte es Realität werden.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung des 1. FC Heidenheim
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa