Zweimal Note 1 – Münchner krönen sich zur Meisterschaft
Der FC Bayern krönt sich gegen Borussia Dortmund zum zehnten Mal in Folge zum Deutschen Meister. Serge Gnabry sammelt reichlich Argumente für die Vertragsverhandlungen, Thomas Müller findet rechtzeitig sein Sonar. Die Noten für die Münchner.
Manuel Neuer: Der Weltmeister war bei einem Steckpass auf Erling Haaland gefordert (6. Minute). Kam beim nächsten Konterversuch des Norwegers gedankenschnell aus seinem Kasten (18.). Spielte den Ball Reinier genau in den Fuß – Fehler dieser Art nehmen zu. Prächtige Parade gegen Marco Reus (54.). Note 2
Benjamin Pavard: Fleißig, wie immer. Nahm Dortmunds Linksaußen Raphael Guerreiro mit viel Laufarbeit aus dem Spiel. Hatte zur Halbzeit eine überragende Zweikampfquote von 100 Prozent. Hervorragend getimte Grätsche gegen Julian Brandt (48.), was ihm Szenenapplaus einbrachte. Note 1
Dayot Upamecano: Bei einem langen Flankenball auf Reus hellwach (4.). Der 23-Jährige meldete Haaland bis zur Pause mit einer Passquote von 90 Prozent und einer Zweikampfquote von 75 Prozent ab. Nach dem Seitenwechsel wackeliger, hielt der BVB-Gegenwehr aber Stand. Note 2
Lucas Hernández: Der Franzose musste reihenweise den vielbeinigen Brandt ausbremsen. Tat dies erfolgreich. Ultimative Rettungstat nach explosivem BVB-Umschaltspiel gegen den einschussbereiten Reus (56.). Note 2
Alphonso Davies: Erster Anschieber des bajuwarischen Pressings. Wurde von BVB-Rechtsaußen Marius Wolf getunnelt (10.). Von Emre Can umgeschupst, was die Haupttribüne in Rage brachte. Sehr gutes Stellungsspiel gegen den auf diesem Niveau überforderten Wolf. Note 2
Joshua Kimmich: Der Schwabe war durch eine präzise Ecke Vor-Vorbereiter der Münchner Führung und in bester Box-to-Box-Manier überall zu finden. Aber: Der 27-jährige Mittelfeldstratege brachte den BVB durch sein völlig übermotiviertes Foul vor dem Dortmunder Elfmeter zurück ins Spiel (49.). Note 3
Leon Goretzka: Ließ sich beim anfänglichen Dortmunder Pressing weit nach hinten fallen, um die Bälle abzuholen. Bereitete die Führung mit einer cleveren Kopfballablage vor. Beackerte die Borussen in der zweiten Halbzeit unermüdlich. Note 2
Serge Gnabry (bis 63. Minute): Starkes Spiel vom Nationalspieler, der den Verein verlassen könnte. Brachte mit seinem Volley-Traumtor zum 1:0 die Arena zum Beben. Ging für Zweikämpfe weit nach hinten, dirigierte seine Kollegen. Zwang Dan-Axel Zagadou vor dem 2:0 zum Ballverlust. Sammelte eifrig Argumente für die Vertragsverhandlungen. Note 1
Thomas Müller (bis 82.): Der Raumdeuter arbeitete sich ins Spiel. Kreuzte stoisch zwischen Strafraum, Mittelfeld und den Flügeln. Bei seiner Vorarbeit zum 2:0 durch Lewandowski (34.) hatte der Oberbayer dann das Sonar richtig eingestellt. Zauberte bei einem Hakentrick-Pass auf Kimmich. Note 2
Kingsley Coman (bis 81.): Durfte nach überstandenen muskulären Problemen auf der linken Außenbahn ran. Fehlpässe und hektische Ballannahmen – der Franzose hatte eine fahrige Anfangsphase. Steigerte sich nach dem Seitenwechsel. Seinen Turbo zündete der 25-Jährige aber selten. Note 3
Robert Lewandowski (bis 90.+3): Der polnische Torjäger fand in der ersten halben Stunde überhaupt nicht ins Spiel. Bei seinem Treffer stahl er sich dann aber listig hinter der schwarz-gelben Viererkette weg. Vergab trotz bester Chancen (44./58./69.) einen weiteren Treffer. Note 2
Jamal Musiala (ab 63.): Der 19-Jährige ging nach seiner Einwechslung nicht ins Zentrum, sondern nach rechts außen. Wartete geduldig auf die eine Chance. Nutzte sie und versetzte dem BVB im Nachsetzen mit seinem Tor zum 3:1 (83.) den Punch. Note 2
Leroy Sané (ab 82.): Startete zwei, drei Sprints, als zehntausende Bayern-Fans schon sangen: "Deutscher Fußball-Meister, FCB!" Eine Torchance hatte der sichtlich motivierte Nationalspieler keine mehr. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note
Marcel Sabitzer (ab 82.): Der Österreicher feierte seine erste deutsche Meisterschaft bei Schlusspfiff auf dem Platz. Von FCB-Trainer Julian Nagelsmann, der ebenfalls erstmals Meister wurde, nach vorne beordert. Hielt das Pressing bis zum Ende aufrecht. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note
Niklas Süle: (ab 90.+3): Hatte zuletzt mit einem grippalen Infekt zu kämpfen. Wurde gegen seinen künftigen Arbeitgeber deshalb erst spät eingewechselt. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note
Eric Maxim Choupo-Moting (ab 90.+3): Beste Aktion: Klatsche Kollege Lewandowski bei seiner Einwechslung frenetisch ab, um sich dann für die Siegerfotos in Position zu bringen. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note