Fans stellen sich wichtige Frage Hertha könnte für ein Novum im deutschen Fußball sorgen
Während die Profis der Hertha den Saisonstart vergeigt haben, spielt die U23 einen tollen Auftakt. Fans des Klubs stellen sich nun eine besondere Frage.
Es läuft einfach bei der U23 von Hertha BSC. Auch das vierte Spiel in der neuen Saison der Regionalliga Nordost konnte die Zweitvertretung des Hauptstadtklubs gewinnen. Am Mittwoch schlug das Team von Trainer Stephan Schmidt den Berliner AK mit 1:0 und behauptete damit die Tabellenführung.
Die Profis der Hertha können von solchen Ergebnissen derzeit nur träumen. Nach drei Spielen in der 2. Bundesliga hat der Absteiger null Punkte auf dem Konto. Nicht einmal ein Tor hat die Mannschaft von Trainer Pál Dárdai geschossen. In den finalen Tagen des Transferfensters will die Hertha das dünn besetzte Mittelfeld verstärken, um die Trendwende zu schaffen und die obere Tabellenhälfte anzugreifen.
Der Erfolg der U23 ist für die Anhänger der Hertha ein Lichtblick in der aktuell schwierigen Phase der Profis. Gleichzeitig stellen sich daraus resultierend viele von ihnen die gleiche Frage:
Darf die U23 eines Klubs in die 3. Liga aufsteigen, wenn die Profis in der 2. Bundesliga spielen?
Die Antwort lautet: Ja. Der DFB schreibt dazu: "Grundsätzlich gilt: Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen dürfen in der 3. Liga spielen. Bei den Lizenzvereinen handelt es sich um alle Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga."
Der Fall Hertha wäre aber ein Novum. Denn bisher spielten nur die Zweitvertretungen von Bundesligisten in der 3. Liga. Momentan betrifft das Borussia Dortmund und den SC Freiburg. In der Vergangenheit betraf dies auch Mainz 05, Werder Bremen, den VfB Stuttgart oder Bayern München.
Was passiert, wenn Herthas Profis in die 3. Liga absteigen würden?
Der momentane Erfolg der U23 ist auch nicht ganz unabhängig von der Leistung der ersten Garde. Denn im Falle eines Abstiegs der Profis dürfte die U23 nicht nur nicht in die 3. Liga aufsteigen, sie müsste sogar in die Oberliga absteigen. Der DFB hierzu: "Die Statuten sehen vor, dass zweite Mannschaften von Drittligisten nicht in der Regionalliga (4. Liga) spielen dürfen."
Neben Hertha könnte das auch andere Zweitligisten betreffen. Denn auch die U23-Teams von Hannover 96, Holstein Kiel, St. Pauli, dem Hamburger SV, Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf, dem SC Paderborn, Schalke 04, Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg spielen in einer der fünf Regionalligen.
Das Beispiel Hamburger SV
In der Saison 2022/23 spielte die U23 der "Rothosen" eine herausragende Saison, der Aufstieg war im Bereich des Möglichen. Doch der Klub entschied sich bereits im März 2023 dazu, im Falle der Regionalliga-Meisterschaft nicht aufsteigen zu wollen. Der Aufstieg sei "finanziell, infrastrukturell und auch sportlich hinsichtlich der Entwicklung junger Spieler zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll".
Die "Bild"-Zeitung schrieb von internen Berechnungen, nach denen 2,5 bis 3 Millionen Euro fällig wären, um einen Aufstieg zu ermöglichen. Das war den Verantwortlichen zu teuer. Schlussendlich verpasste die U23 des HSV ohnehin den ersten Platz. Einen Punkt lag das Team hinter dem VfB Lübeck, der in die 3. Liga aufstieg.
- dfb.de: "BEI BUNDESLIGA-ABSTIEG: WAS PASSIERT MIT ZWEITEN MANNSCHAFTEN?"
- ndr.de: "Regionalliga: HSV verzichtet auf Aufstieg seiner U21 in 3. Liga"
- 90min.de: "Darum meldet der HSV die 2. Mannschaft nicht für die 3. Liga"