Foto-Show: Schalker Legenden - von Abramczik bis Wilmots
Ernst Kuzorra ist die Schalker Legende schlechthin. Er spielte Zeit seines Lebens nur für einen Verein - den FC Schalke 04 (von 1923 - 1949). Sechs deutsche Meisterschaften und der Pokalsieg 1937 stehen für Kuzorra zu Buche. Nach seiner Schulzeit malochte der Bergarbeitersohn zunächst auf der Zeche Consolidation, bis er sich schließlich ganz auf den Fußball konzentrierte. Am 1. Januar 1990 starb der Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen im Alter von 84 Jahren.
Ihr Name ist eng mit den Schalker Erfolgen der 70er verbunden: Erwin (li.) und Helmut Kremers. Einen Pokalsieg und zwei Vizemeisterschaften erreichten die Zwillinge mit den Knappen. Während Erwin (212 BL-Spiele / 50 Tore für den S04) nach dem Ende seiner aktiven Karriere die Fußball-Bühne verließ, war für Helmut (226/45) das Kapitel noch nicht zu Ende. Dreimal wurde er noch Manager der Knappen, saß für ein Zweitligaspiel auf der Trainerbank und bestieg 1994 für drei Monate den Präsidentenstuhl.
Mit 477 Bundesligaspielen im königsblauen Trikot ist Klaus "Tanne" Fichtel bis heute der Schalker mit den meisten Einsätzen in Deutschlands höchster Spielklasse. Hinzu kommen 53 Pokalspiele und 20 Partien im Europapokal für den S04. 1972 gewann er den DFB-Pokal. Fichtel arbeitete wie Kuzorra zunächst noch unter Tage, ehe er sich ganz und gar dem Fußball widmete. Sein letztes Bundesligaspiel bestritt er übrigens erst im Alter von 43 Jahren, sechs Monaten und zwei Tagen - ein bis heute unerreichter Bestwert.
Reinhard "Stan" Libudas Dribbelstärke ist legendär. Als in den 60ern im Ruhrgebiet eine Veranstaltungsreihe durch Plakate mit der Aufschrift "An Jesus kommt keiner vorbei" warb, schrieben Fans unter jedes Plakat den Zusatz "…außer 'Stan' Libuda." Seinen Spitznamen bekam er in Anlehnung an Englands Rechtsaußen Sir Stanley Matthews, den "Erfinder" des Matthews-Tricks: rechts antäuschen, links vorbeigehen. Libuda beherrschte ihn perfekt. 1972 gewann er den DFB-Pokal. 1996 starb er an einem Schlaganfall.
Klaus Fischer erreichte dank zahlreicher Fallrückzieher-Tore nachhaltige internationale Bekanntheit. Mit 182 Bundesliga- und 34 DFB-Pokal-Treffern steht er in den Schalker Rekordlisten gleich in zwei Kategorien an erster Stelle. Weitere Tore erzielte er für 1860 München, Bochum und den 1. FC Köln. 268 Mal zappelte die Kugel dank Fischer im gegnerischen Netz. Der Lohn: Platz zwei der ewigen Bundesliga-Torjägerliste hinter Gerd Müller (365 Tore). 1972 feierte Fischer mit den Knappen den DFB-Pokalsieg.
Marc Wilmots wird auf Schalke noch heute liebevoll "Willi, das Kampfschwein" genannt. Der Belgier feierte mit den Königsblauen 1997 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte - den Gewinn des UEFA-Pokals. Im Elfmeterschießen von Mailand behielt er die Nerven und versenkte den entscheidenden Strafstoß zum Sieg. 2002 jubelte Wilmots zudem über den Gewinn des DFB-Pokals. 2003 beendete er seine Karriere als aktiver Spieler und sprang für rund drei Monate als Trainer der Königsblauen ein. Momentan ist er belgischer Nationaltrainer.
Olaf Thon ist "auf Kohle geboren". Mit seiner Technik und seinem Spielwitz versetzte er die Fachwelt schon früh in Verzückung. Bereits mit 18 Jahren ist er der Hauptdarsteller beim legendären 6:6 gegen den FC Bayern. Als er 1994 nach sechs Jahren aus München zurück nach Gelsenkirchen kommt, wird er sofort wieder zum spielerischen Dreh- und Angelpunkt. 1997 führt Thon die Eurofighter schließlich zum UEFA-Cup-Sieg. Olaf Thon - eine echte Schalker Legende.
Bildnummer: 07368450 Datum: 09.10.1996 Copyright: imago/Sepp Spiegl Hubert Burdenski, ehemaliger Spieler des FC Schalke 04, vor den Porträts von Ernst Kuzorra und Fritz Szepan; Vdia, quer, Bild, Bilder, Gemälde, Porträt, Fotoshooting Saison 1996/1997, Aufnahmedatum geschätzt Gelsenkirchen Fußball 1. BL Herren Mannschaft Deutschland Einzelbild Privatbild Personen Objekte Image number 07368450 date 09 10 1996 Copyright imago Sepp Spiegl Hubert Burdenski former Players the FC Schalke 04 before the Portraits from Ernst Kuzorra and Fritz Szepan Vdia horizontal Picture Images Paintings Portrait Photo shooting Season 1996 1997 date estimated Gelsenkirchen Football 1 BL men Team Germany Single Private Human Beings Objects
Publikumsliebling, Torgarant und Mitglied der Schalker Ehrenkabine: Ebbe Sand gewann mit den Knappen 2001 und 2002 den DFB-Pokal und gehörte zu den legendären Meistern der Herzen, die die Deutsche Meisterschaft 2001 auf tragische Art und Weise verpassten. Zudem erzielte der Däne die zweitmeisten Schalker Bundesliga-Tore aller Zeiten. Nur Klaus Fischer traf öfter.
Insgesamt 14 Jahre stand Norbert Nigbur im Schalker Kasten. Sein bestes erlebte er 1972. Schalke gewann den DFB-Pokal und wurde Vize-Meister. Nigbur kassierte in dieser Saison die wenigsten Gegentore aller Bundesliga-Keeper. Nach einigen Streitigkeiten mit Trainer Max Merkel und Präsident Günter Siebert wurde Nigbur 1976 gekündigt und er wechselte zu Hertha BSC. Doch schon nach drei Jahren war er wieder zurück. 466 Pflichtspiele absolvierte er für die Knappen, davon 355 in der Bundesliga - Platz zwei in der ewigen Bestenliste.
Rolf Rüssmann war vor allem für seine Kopfballstärke bekannt. Der Verteidiger schnürte von 1969 bis 1973 die Schuhe für Königsblau und gewann 1972 den DFB-Pokal. Im Zuge des Bundesliga-Skandals wurde er gesperrt. Im Januar 1974 kehrte er nach seiner Begnadigung zum S04 zurück und verließ den Klub erst 1980 nach 304 Bundesliga-Spielen in Richtung Erzrivale Borussia Dortmund. Nach seiner Spielerlaufbahn wechselte Rüssmann ins Managergeschäft (Schalke, Gladbach, Stuttgart). 2009 starb er nach langer schwerer Krankheit.
51 Mal lief Gerald Asamoah für den FC Schalke 04 in europäischen Wettbewerben auf - ein bis heute unerreichter Bestwert in den königsblauen Geschichtsbüchern. Zudem ist er mit 43 Länderspielen Schalkes Rekordnationalspieler. Zwei DFB-Pokalsiege sowie vier Vize-Meisterschaften stehen für den Publikumsliebling während seiner Zeit bei den Knappen zu Buche. 2012 wurde Asamoah schließlich in die Schalker Ehrenkabine aufgenommen - ohne Gegenstimme, ohne Enthaltung.
Mit zwei Toren machte sich Berni Klodt im Finale um die Deutsche Meisterschaft 1958 unsterblich. Dabei war er nie einer, der erst laut werden musste, um von seinen Mitspielern Anerkennung zu erhalten. Klodt war ein Führungsspieler, wie ihn sich jeder Trainer nur wünschen kann. Vier Jahre zuvor - bei der WM 1954 - fügte sich der Schalker Ehrenspielführer in sein Schicksal. Trotz guter Leistungen verlor er seinen Stammplatz an Helmut Rahn. Der Rest ist Geschichte.
Ingo Anderbrügge wechselte 1988 von Erzfeind Borussia Dortmund zum FC Schalke 04. 82 Treffer erzielte der Mann mit dem mächtigen Bumms in seinen 321 Partien für die Knappen. Sein zweifelsohne größter Erfolg war der Gewinn des UEFA-Pokals 1997. Beim anschließenden Sportstudio-Besuch verwandelte der Linksfuß an der Torwand alle drei Versuche auf obere Loch mit Vollspann und Lackschuh - der "Torwandtöter" war geboren.
Der gebürtige Gelsenkirchener Rüdiger Abramczik dürfte vielen noch als der "Flankengott aus dem Kohlenpott" in Erinnerung sein. Mit faszinierender Leichtigkeit ließ er in den 70er Jahren seine Gegner stehen und servierte seinem kongenialen Partner Klaus Fischer in der Mitte die Bälle. Wegen finanzieller Probleme mussten die Königsblauen Abramczik 1980 ausgerechnet an Borussia Dortmund verkaufen.
