Großer Preis von Singapur: Die Pressestimmen zum Sieg von Sebastian Vettel
Mehr als ein Jahr hat Sebastian Vettel auf einen Sieg warten müssen, am Sonntag triumphierte der deutsche Ferrari-Pilot beim Nachtrennen von Singapur – und versetzte Teamkollege Charles Leclerc sowie Red-Bull-Pilot Max Verstappen auf die Plätze. "Sebastian Vettel ist in Singapur der Befreiungsschlag gelungen", schreibt beispielsweise der Kurier. Die internationalen Pressestimmen in der Übersicht.
"La Vanguardia": "Der erste Saisonsieg von Sebastian Vettel beim Großen Preis von Singapur wird nicht für seine Heldenhaftigkeit oder Ähnliches in die Geschichte eingehen. Der Deutsche übersprang die logische Reihenfolge auf der Rennstrecke, als Charles Leclerc einen Reifenwechsel machte."
"Blick": "Singapur erstrahlt in Rot! Ferrari feiert beim heißen Nacht-GP am Äquator einen Doppelsieg. Sebastian Vettel gewinnt das längste Rennen der Formel-1-Saison vor Teamkollege Charles Leclerc - es ist sein fünfter Erfolg in der Sauna-Hölle. Zum ersten Mal feiert ein Team in Singapur einen Total-Triumph. Friede, Freude, Eierkuchen also bei den Ferraristi? Mitnichten! Pole-Mann Charles Leclerc fühlt sich von seinem Team hintergangen. Wieso? In der 19. Runde holt Ferrari zuerst Vettel an die Box, verabreicht ihm frische Reifen. Leclerc bleibt draußen. Nach seinem Pitstopp kurze Zeit später verliert er die Führung an Teamkollege Vettel - der Undercut ist geglückt."
"Neue Zürcher Zeitung": "Der Triumph hätte kaum überraschender und dramatischer ausfallen können. Mit diesem Ergebnis wird sich die Beziehung zwischen Vettel und Leclerc noch weiter zuspitzen."
"La Repubblica": "Vom hässlichen Entlein zum Raumschiff in nur drei Wochen? Ist der Doppelsieg in Singapur, der dritte Sieg in Folge für die Roten, nach dem dramatischen Saisonstart ein Wunder? Nicht wirklich: Das diesjährige Ferrari-Team war eine langsame und unvollendete Konstruktion."
"The Guardian": "Als Sebastian Vettel über die Ziellinie fuhr und den Großen Preis von Singapur gewann, erleuchteten Siegesfeuerwerke den Abendhimmel. Das Ritual auf den Straßen von Marina Bay endete mit einem Knall. Doch Vettels Sieg ging auf Kosten seines Teamkollegen Charles Leclerc. Zwar beherrschte sich der 21-Jährige am Ende, allerdings nur zähneknirschend und mit der Enttäuschung eines Fahrers, der fest daran glaubt, dass er seinen Teamkollegen und vierfachen Sieger geschlagen hatte - und noch hat."
"As": "Vielleicht hat Vettel sieben Leben. Wahrscheinlich war er nie tot, oder, wie (Daniel) Ricciardo sagte, als er nach Singapur kam, vielleicht brauchte er nur ein Rennen, um sein Schicksal zu wenden. Auf seiner fetischisierten Rennstrecke wurde dem großen Vierfachweltmeister von Ferrari das Lächeln zurückgegeben. Es war ein unerbittlicher Triumph, der auf Strategie beruhte, aber auch auf soliden Überholmanövern."
"Kurier": "Sebastian Vettel ist in Singapur der Befreiungsschlag gelungen. Der seit über einem Jahr sieglos gewesene Deutsche führte am Sonntag beim Formel-1-Grand Prix von Singapur vor Charles Leclerc und Max Verstappen (Red Bull) einen Ferrari-Doppelsieg an. Vettel jubelte nach 392 Tagen über seinen ersten GP-Sieg seit Belgien 2018, hatte diesen aber auch Glück zu verdanken."
Marca: "Ferrari lässt Vettel ohne Absicht wiederauferstehen. Note 1 für den Deutschen. Er war plötzlich wie ein Titan wieder zur Stelle, und das im schlechtesten Moment seiner Karriere. Er zeigte es nicht nur Hamilton, sondern auch Leclerc. Für Seb ist dieser Erfolg wie ein Titel."
"The Sun": "Der viermalige Weltmeister war in Frage gestellt worden. Er hatte zuletzt beim Großen Preis von Belgien 2018 gesiegt und in Kanada und Monza dieses Jahr unnötige Fehler gemacht. Aber jetzt drehte er die Zeit mit einer fehlerlosen Darbietung unter dem Scheinwerferlicht Singapurs zurück und bremste seinen frustrierten Teamkollegen aus, der auf den zweiten Platz kam."
L'Equipe: "Mit der Pole Position und dem Sieg auf diesem verwinkelten Kurs hat Ferrari alle überrascht. Das Team ist nun seit der Sommerpause ungeschlagen - einziger dunkler Punkt an diesem Wochenende: Die überraschende Teamstrategie zugunsten Vettels."