Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mittel gegen Corona Corona-Impfzentrum in Wuppertal soll mindestens ein Jahr bleiben
In Wuppertal wird mit Hochdruck an der Errichtung des Impfzentrums auf dem Campus am Freudenberg gearbeitet. Denn die Zeit drängt, da mit den Impfungen schon bald begonnen werden soll.
Am 11. Dezember 2020 beginnt die Berufsfeuerwehr in Wuppertal auf dem Campus Freudenberg der Bergischen Universität mit der Errichtung des zentralen Impfzentrums in Wuppertal. Nur fünf Tage später, am 15. Dezember, soll dann mit den ersten Impfungen begonnen werden. Das teilte der Leiter des Corona-Krisenstabes, Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig, mit. Auf dem zentralen Parkplatz wird eine 700 Quadratmeter große Zelthalle entstehen, "betrieben unter pandemischen Bedingungen". Das angrenzende Hörsaalzentrum soll als Backoffice und als Aufenthalts- und Sanitärbereich für das im Impfzentrum eingesetzte Personal genutzt werden.
Slawig geht davon aus, dass "wir das Impfzentrum bis zu einem Jahr benötigen werden". Betrieb und Organisation der Einrichtung soll ein externer Dienstleister sicherstellen. Die Bewerbungsfrist dafür läuft noch bis zum 2. Dezember 2020. "Auch hier drängt die Zeit", so Slawig. Doch sei er sich sicher, dass für diese Aufgabe „genügend qualifizierte Bewerber zur Verfügung stehen werden.“ Für den medizinischen Bereich, hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein fachliche Unterstützung zugesichert.
Über Risiken informieren
Der Ablauf der Impfmaßnahme ist durchgeplant: Impfwillige müssen sich vorab am Check-In anmelden. Hier werden ihre Personalien aufgenommen. Anschließend erfolgt im Informationsbereich eine detaillierte Aufklärung über mögliche Folgen und Risiken der Impfung. Jeder Impfwillige muss eine Einverständniserklärung unterschreiben, bevor es dann in einen der bis zu 16 geplanten Impfbereiche geht. Am Ausgang der Zelthalle wird ein Beobachtungsbereich eingerichtet. "Hier gibt es medizinische Soforthilfe, falls akute Impfreaktionen auftreten sollten", erläutert Slawig.
Da immer noch nicht feststeht, wie viel Impfstoff mit dem Start Mitte Dezember überhaupt zur Verfügung stehen wird, ist geplant, in drei Phasen zu impfen: Die erste Phase, von Dezember 2020 bis April 2021, wird eine mobile Phase sein. In diesem Zeitraum sollen vorrangig Menschen in Pflegeeinrichtungen, Altenheimen und Krankenhäusern geimpft werden. Das Zentrum auf dem Campus ist dann Schaltstelle und übernimmt in erster Linie organisatorische Aufgaben.
Stadt geht in Vorleistung
In Phase zwei ab April 2021 sollen unter anderem medizinisches Personal und alle in ambulanter Pflege Tätige eine Impfung erhalten. "Ab Mitte 2021 starten wir dann in Phase drei mit der Massenimpfung", so Slawig zur vorläufigen Planung des Krisenstabes. Parallel dazu beginnt die Regelversorgung der niedergelassenen Ärzte. Zeitgleich soll zudem ein Terminvergabeportal aufgebaut werden. Derzeit geht man davon aus, dass täglich bis zu 2.500 Wuppertalerinnen und Wuppertaler geimpft werden können.
Änderungen in den Abläufen sind durchaus möglich: "Alles hängt davon ab, wie schnell wie viel Impfstoff auch in der Fläche zur Verfügung stehen wird", so Slawig. Beim Aufbau des Impfzentrums geht die Stadt gegenüber dem Land erst einmal finanziell in Vorleistung. "Für uns war es wichtig, zügig zu handeln, anstatt erst einmal eine entsprechende Entscheidung der Landesregierung abzuwarten", beschreibt Slawig das Meinungsbild im Krisenstab. "Zumal wir auch vor einer großen logistischen Aufgabe stehen, die es zu stemmen gilt." So gehöre Wuppertal nun zu den ersten Städten in Nordrhein-Westfalen, in denen ein Impfzentrum kurzfristig realisiert werde konnte.
- Besuch der Pressekonferenz
- Gespräch mit Slawig