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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Pink-Shoes" Brustzentrum Wuppertal informiert mit ungewöhnlicher Aktion
In Wuppertal stehen alle Zeichen auf Pink. Mit einer besonderen Aktion wird auf das Thema Brustkrebs aufmerksam gemacht. Denn: Die Krankheit kann sowohl Frauen als auch Männer treffen.
Der Oktober ist wieder pink! War es im vergangenen Jahr noch eine übergroße pinkfarbene Schleife auf dem Elberfelder Laurentiusplatz, zusammengesetzt aus zahllosen alten, ausrangierten Schuhen, aus Pumps, Gummistiefeln, Sandalen und aus Flip-Flops, so ist es in diesem Jahr eine "Pink-Shoes-Rallye" durch das Luisenviertel und die Friedrich-Ebert-Straße. Sie soll die Menschen in Wuppertal auf ein Thema aufmerksam machen, das vorwiegend Frauen, aber auch einige Männer betrifft: Brustkrebs.
Pinke Schuhe in den Schaufenstern rund um das Luisenviertel suchen und sich über Brustkrebs informieren: "Mit dieser Aktion wollen wir in diesem Jahr mit den Menschen in unserer Stadt ins Gespräch kommen, sie informieren und sie anregen, sich mit dem Thema Brustkrebs zu beschäftigen", so die Leiterin des Brustzentrums, Prof. Vesna Bjelic-Radisic, im Gespräch mit t-online.
Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen: Es sei von Anfang an klar gewesen, dass man vor dem Hintergrund der Pandemie auf eine Präsenzveranstaltung würde verzichten müssen. "So sind wir halt auf die Idee mit der Rallye gekommen."
Die meisten Einzelhändler und Gastronomen ließen sich nicht lange bitten, und so stehen pinke Schuhe nun seit Anfang Oktober in zahlreichen Schaufenstern. Wer einen Schuh entdeckt, kann sich im Geschäft eine Stempelkarte geben lassen – so wie in allen Läden mit einem pinken Schuh im Fenster. Für jede eingesandte Stempelkarte gibt es eine kleine Aufmerksamkeit. Zudem lockt bei zehn Stempeln ein Hauptgewinn.
70.000 Neuerkrankungen im Jahr
Und natürlich gibt es an allen Standorten Informationen zum Thema Brustkrebs. Denn: Mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs immer noch die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. "Jede achte Frau erkrankt im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs", erläutert Prof. Bjelic-Radisic. "Umso wichtiger also, zu informieren und die Sensibilität für Brustkrebs zu stärken."
Frauen mit einer familiären Vorbelastung sollten bereits ab dem 25. Lebensjahr mit der Vorsorge beginnen, rät Prof. Bjelic-Radisic. "Alle anderen dann mindestens ab 50 mit dem Screening." Durch das Screening könne eine Erkrankung oft schon in einem frühen Stadium erkannt werden. Prof. Bjelic-Radisic: "Das Screening hat mit dazu geführt, dass weniger Frauen an Brustkrebs sterben."
Brustkrebs trifft auch Männer
Doch Brustkrebs trifft nicht nur Frauen: Auch ein geringer Prozentsatz Männer erkrankt im Laufe des Lebens – "meist mit familiärer Disposition". Bei den Frauen seien es acht bis zehn Prozent mit familiärer Belastung. Für alle jedoch gilt: Je früher das Karzinom diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. "Rechtzeitig behandelt ist es wie eine chronische Krankheit, mit der man lange und gut leben kann", macht die Medizinerin Mut.
Das Brustzentrum Wuppertal ist eine Kooperation aus Helios Landesfrauenklinik, Agaplesion Bethesda Krankenhaus, Selbsthilfegruppen und niedergelassenen Ärzten und Therapeuten. Vorträge zum Thema Brustkrebs-Behandlung und Prävention gibt es im Oktober auch live im Internet. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.helios-gesundheit.de/brustzentrum-wuppertal.
- Gespräch mit der Leiterin des Wuppertaler Brustzentrums, Prof. Vesna Bjelic-Radisic,
- Pressemitteilung des Wuppertaler Helios Universitätsklinikums