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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Folgen des Unwetters Was Wuppertal vom Starkregen-Ereignis gelernt hat
Es war ein extremes Unwetter: Vor zwei Jahre prasselte auf Wuppertal derart viel Regen nieder, dass die Straßen überflutet wurden und enorme Schäden entstanden sind. Was von dem Jahrhundertregen geblieben ist.
Der 29. Mai 2018 wird in die Geschichte der Stadt Wuppertal wohl als ein trauriger Tag eingehen. Denn an diesem Tag im Frühling sorgte ein Starkregen-Ereignis für enorme Schäden in großen Teilen der Stadt.
Innerhalb von rund eineinhalb Stunden regnete es in Elberfeld und Barmen etwa hundert Liter Wasser pro Quadratmeter. Die Kanalisation konnte den enormen Wassermassen nicht standhalten. Die Folgen: überflutete Straßen und weggeschwemmte Autos. Die Wupper stieg um zwei Meter an. Die Keller liefen voll. Das Ereignis wurde als Jahrhundertregen bezeichnet und richtete Schäden in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro an.
t-online.de hat den Sprecher der Stadtwerke WSW, Holger Stephan, gefragt, wie die Stadt das Ereignis zwei Jahre später noch beschäftigt.
t-online.de: Welche Folgen des damaligen Starkregens sind heute noch in Wuppertal spürbar?
Holger Stephan: Die Schäden, die im öffentlichen Raum – im Wesentlichen im Straßenbereich – durch das Starkregen-Ereignis im Mai 2018 entstanden sind, wurden alle beseitigt. Das öffentliche Kanalnetz hatte nur wenig Schäden. Der Wupperverband musste nach dem Starkregen-Ereignis sehr viele Schäden in den Bachläufen beheben. Eine Aussage für Handel, Gewerbe, IHK, Industrie oder auch zu Schäden auf Privatgrundstücken können wir nicht treffen.
Was ist seit dem getan worden, um die Wiederholung eines solchen Ereignisses zu verhindern?
Die Stadt Wuppertal hat gemeinsam mit der WSW eine Starkregenkarte erstellt. In der Karte werden für verschiedene Regenereignisse die maximalen Wasserstände im gesamten Stadtgebiet aufgezeigt. Die Karte soll die Bürger in Wuppertal auf mögliche Gefahren durch Starkregen aufmerksam machen und sensibilisieren.
Sie bietet eine gute Grundlage, sein eigenes Grundstück zu überprüfen und gegebenenfalls eigene Vorsorgemaßnahmen umzusetzen. Die Stadt Wuppertal und die WSW haben die Bürger bei vielen Veranstaltungen informiert und teilweise auch vor Ort beraten.
Was gibt es für anstehende Projekte?
Als Beispiel werden zum Schutz der Elberfelder Innenstadt der Wupperverband, die Stadt Wuppertal und die WSW an der Uellendahler Straße ein Hochwasserrückhaltebecken bauen. In dem Speicherbecken werden bei Starkregen Wassermengen im Mirker Bach gespeichert und gedrosselt weitergeleitet.
Was braucht es noch, um Wuppertal vor einer erneuten Flut zu schützen?
Grundsätzlich lassen sich Starkregen-Ereignisse nicht verhindern. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Starkregen intensiver und häufiger auftreten und wir alle müssen uns darauf einstellen. Dabei wird es keinen 100-prozentigen Schutz geben. Die Bürger in Wuppertal sollten auch Eigenvorsorge betreiben und eventuell geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen auf dem eigenen Grundstück realisieren.
Vielen Dank für das Gespräch!