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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sie geht ins Sauerland Wuppertaler Ebay-Schwebebahn erfolgreich verkauft
Es war ein ungewöhnliches Inserat, das bei Ebay auftauchte: Eine Wuppertaler Schwebebahn stand dort zum Verkauf. Doch das ausgemusterte Exemplar wollte zunächst niemand haben, jetzt hat es jedoch einen Käufer gefunden.
Gaby Schäfer ist erleichtert. Die Vorsitzende von "sunshine4kids", einem Verein, der sich für benachteiligte Kinder einsetzt, kann den Verkauf der auf Ebay angebotenen Schwebebahn aus Wuppertal in Originalgröße bestätigen. Nachdem es im ersten Anlauf nicht geklappt hatte, den Wagen der Serie GTW 72-27 zu veräußern, war die Auktion nun erfolgreich.
Der letzte frei verkäufliche Wagen des weltberühmten Verkehrsmittels geht an ein im Aufbau befindliches Technik- und Panzermuseum im sauerländischen Plettenberg. Über den Verkaufspreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Wie berichtet, wollten die "sunshine4kids" die Schwebebahn selbst als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche und Senioren nutzen. Behördliche Auflagen bei der Standortfrage und Statik machten dem Verein aber einen Strich durch die Rechnung. Die Macher gaben den Kampf gegen die Behörden schließlich auf.
Technikbegeisterte Sammler
Diese Fragen sind bei den neuen Besitzern dem Vernehmen nach zwar auch noch nicht abschließend geklärt. Für Käufer Klaus Boe stand aber zunächst etwas anderes im Vordergrund. "Eine Schwebebahn – das ist natürlich eine einmalige Sache. Ich habe mit meiner Frau darüber diskutiert, ob solch eine Investition für das Museum sinnvoll ist, schließlich will jede Ausgabe gut überlegt sein. Aber so ein Ding kriegt man nie wieder. Da haben wir zugegriffen", sagt Boe.
Die Eheleute sind technikbegeisterte Sammler und lenken "ein bisschen die Geschicke für das künftige Museum". Seit einigen Monaten basteln sie mit 15 Mitstreitern auf dem Gelände einer ehemaligen Hammerschmiede an einer neuen Attraktion für das Sauerland. Auf gut 30.000 Quadratmetern sollen Technik-Exponate aus vielen Bereichen zu sehen sein, neben Oldtimern auch Panzer. "Ich will die Backen nicht zu voll nehmen und erst einmal Tatsachen schaffen", sagt Boe, ein bodenständiger Sauerländer. Deswegen nennt er auch noch keinen Eröffnungstermin.
Schwebahn soll über Bach hängen
Für die Schwebebahn schwebt ihm vor, dass sie über einem dem geländenahen Bachlauf der Oester hängen soll – eine stilgerechte Parallele zur Wupper. Zudem soll sie begehbar für die Besucher sein und einen Glasboden haben. Der Unternehmer hat diesbezüglich schon mit der Unteren Wasserbehörde Kontakt aufgenommen.
"Die Bahn soll kein Spaßmobil sein. Sie soll Beweis dafür sein, dass wir Exponate nicht nur in Reihe und Glied stellen, sondern das Ganze hier auch attraktiv gestalten möchten", sagt Boe. Zur Grundphilosophie gehöre, dass man mit dem Museum keine kommerziellen Ziele verfolge. "Uns geht es vor allem darum, dass die Schwebebahn weiter der Öffentlichkeit zur Verfügung steht", so Boe.
Für ihn stehen aber nun herausfordernde Wochen an, denn er muss sich um den Transport des 22-Tonnen-Kolosses kümmern. Der steht in einer Bochumer Halle zur Abholung bereit.
China-Kauf an Logistik gescheitert
"Wir sind glücklich und zufrieden, dass die Schwebebahn weiter einem allgemeinen Zweck dient. Es ging uns nicht um die Knete, wir hätten sie auch teurer verkaufen können", sagt Vereinsmacherin Schäfer. Die entstandenen Kosten für das Abenteuer Schwebebahn seien gedeckt.
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Neben den Sauerländern bestätigte Schäfer noch zwei weitere Kaufinteressenten. Auch aus China gab es eine konkrete Anfrage, aber die ungeklärte Transportfrage ließ den Kauf platzen. "Dass die Bahn nun für ein Projekt in NRW bleibt, ist um so schöner."
- Gespräch mit Klaus Boe
- Gespräch mit Gaby Schäfer