"Name hat mit Tradition zu tun" Mohren-Apotheke: Inhaberin weist Rassismus-Vorwürfe zurück
Viele Apotheken und Straßen tragen den Begriff "Mohr" im Namen. So auch eine Apotheke in Wolfsburg. Sie wehrt sich nun gegen Rassismus-Vorwürfe und beruft sich auf die Geschichte der Heilkunst.
Rassismus oder nicht? Der Streit um den "Mohren" als Namensgeber für Apotheken oder Straßen geht weiter. "Es reicht aus, wenn Betroffene sagen: Das ist rassistisch", sagte Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Der Begriff "Mohr" stehe "für eine bestimmte Rolle schwarzer Menschen". Eine Apothekerin aus Wolfsburg sieht das anders.
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Es wurden Rassismus-Vorwürfe gegen die dortige Mohren-Apotheke erhoben, Inhaberin Petra Grünwald wehrte sich dagegen. Der Name habe mit der Tradition der Pharmazie zu tun, mit den Mauren, die ihre Heilkunst nach Europa gebracht hätten. Sie betonte: Kein Apotheker würde seinem Betrieb einen Namen geben, der andere verletze.
Der "Mohr" als Namensgeber und Firmenzeichen hat bundesweit für Streit gesorgt: Aktivisten in Berlin fordern seit langem, die dortige Mohrenstraße und den gleichnamigen U-Bahnhof umzubenennen. Nach Angaben der Apothekerkammer Niedersachsen gibt es landesweit drei Mohren-Apotheken, gegründet 1950, 1951 und 1965. Umbenannt worden sei nach Kenntnis der Kammer noch keine davon. Die Kammer machte aber auch klar: Rassismus und Diskriminierung sollten "mit der gebotenen Sensibilität behandelt und nicht verharmlost oder ignoriert werden".
- Nachrichtenagentur dpa