Freiburg im Breisgau Hundertfacher sexueller Kindesmissbrauch: Mann schweigt
Erneut muss sich ein Mann wegen schweren sexuellen Missbrauchs an zwei Mädchen in mehr als 100 Fällen vor Gericht verantworten. In dem Revisionsverfahren vor dem Freiburger Landgericht schwieg der 64-Jährige am Dienstag, wie ein Sprecher des Gerichts mitteilte. Im Jahr 2019 war er zu achteinhalb Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Dagegen hatte er erfolgreich Revision eingelegt (Az. 6 KLs 160 Js 21393/19).
Dem Mann war den Angaben zufolge damals vorgeworfen worden, seine Stellung im "familiären Nahbereich" ausgenutzt zu haben, um die sexuellen Übergriffe auf die beiden Kinder zu begehen. Im Fall des einen Kinds sollen sich sieben Missbrauchstaten zwischen 2004 und 2008 abgespielt haben. Weitere 304 sexuelle Übergriffe auf das andere Mädchen sollen zwischen 2011 und 2019 stattgefunden haben. Beide Kinder waren zu Beginn der Übergriffe sieben Jahre alt.
Zum größten Teil soll der Mann die Taten bei sich zu Hause im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald verübt haben. Verurteilt hatte ihn das Gericht letztlich wegen insgesamt 132 Fällen.
Für den neu aufgerollten Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Die Jugendkammer vernahm zum Auftakt am Dienstag zwei Zeugen. Darunter war dem Sprecher zufolge auch eine Zeugin, bei der im ersten Verfahren einem Beweisantrag der Verteidigung nicht nachgegangen wurde. Weiter geht es an diesem Freitag.