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Corona-Demo in Stuttgart: "Querdenker" attackieren ARD-Fernsehteam


"Bringen Sie sich in Sicherheit"
"Querdenker" bewerfen ARD-Reporter mit Steinen

Von t-online, dpa, lw

Aktualisiert am 04.04.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ohne Abstand und Masken: In Stuttgart demonstrieren Tausende "Querdenker" gegen die Corona-Maßnahmen. (Quelle: reuters)
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In Stuttgart zogen am Karsamstag Tausende Menschen durch die Straßen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Einige Teilnehmer sollen Journalisten attackiert haben.

Bei der "Querdenken"-Demo in Stuttgart mit mehr als 10.000 Menschen haben mehrere Teilnehmer offenbar Journalisten angegriffen. Ein ARD-Reporter wurde während einer Liveschalte für "tagesschau24" mit Steinen beworfen. Die Übertragung musste gestoppt werden, wie in einem Video zu sehen ist.

"Jetzt werden hier Steine geworfen, ich glaube, wir müssen die Liveschalte abbrechen", sagte der Reporter. "Bringen Sie sich in Sicherheit", entgegnete sein Kollege.

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Ein anders Video zeigt, wie Demo-Teilnehmer das ARD-Fernsehteam beleidigen. "Lügenpresse" und "Abschaum" rufen die Menschen. Auf Twitter kursierten zudem Aufnahmen, auf denen ein Demonstrant versuchte, einen Journalisten zu schlagen. Die Polizei teilte daraufhin mit, dass man den mutmaßlichen Täter identifiziert habe.

"Was muss eigentlich noch passieren?"

Eine Sprecherin der Polizei sagte am Abend, die Beamten ermittelten noch, welche Angriffe es auf Medienvertreter gegeben habe. An der Demo der "Querdenken"-Bewegung gegen die Corona-Politik hatten mehr als 10.000 Menschen – größtenteils ohne Masken und Abstand – teilgenommen. Lesen Sie hier mehr zu den Geschehnissen.

Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur der Tagesschau, schrieb auf Twitter: "Wir verurteilen die Angriffe auf unseren Reporter. Es ist ein Armutszeugnis, wenn solche Veranstaltungen genutzt werden, um die Pressefreiheit zu attackieren. Wir verlangen von der Polizei eine Aufklärung zu diesen Vorfällen."


Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall erklärte, wieder einmal hätten die selbsternannten Querdenker keine Hemmungen, Berichterstatter als Ziel ihrer Wut anzugreifen. "Wütend macht mich die offensichtliche Untätigkeit der Polizeibeamten, die nichts für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen unternehmen." Der Verband wolle wissen, warum Journalisten nicht ausreichend geschützt würden. "Was muss eigentlich noch passieren, bis die Sicherheitskräfte erkennen, dass Journalistinnen und Journalisten in Deutschland nicht mehr frei berichten können?"

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) verurteilte die Vorkommnisse in Stuttgart: "Die Beleidigungen und Übergriffe auf Journalist*innen haben mit Demonstrationsfreiheit rein gar nichts zu tun. Das sind Angriffe auf Pressefreiheit. Sie müssen verfolgt und geahndet werden", schrieb er auf Twitter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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