Tiere Männchen und Weibchen bei Stuttgarts Koala-Nachwuchs

Nach den ersten Erkundigungen wird der Koala-Nachwuchs langsam selbstständig. Und bald soll er sogar Namen bekommen. Denn Monate nach der Geburt sind nun auch die Geschlechter der Kleinen bekannt.
Namen tragen die beiden jungen Koalas in der Stuttgarter Wilhelma zwar noch nicht. Aber zumindest hat der Zoologisch-Botanische Garten ein erstes Geheimnis gelüftet: Ein Teil des Nachwuchses ist männlich, das andere Jungtier ist ein Weibchen. Die beiden waren im Juni 2024 zur Welt gekommen und hatten kurz vor Weihnachten erstmals aus den Beuteln ihrer Mütter geblickt.
"Nachdem nun die Geschlechter beider Tiere feststehen, können wir uns intensiver mit ihrer Namensgebung beschäftigen", sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Da die Wilhelma-Koalas eine Leihgabe der australischen Regierung seien, sollten die Namen auch ein Zeichen des Dankes sein. "Wir haben bereits eine Anfrage nach Down Under geschickt und sind auf die Vorschläge gespannt", sagte Kölpin.
Laut Wilhelma ist der von Koala-Dame Scarborough ("Scar") zur Welt gebrachte Joey - so nennt man den Nachwuchs von Beuteltieren - ein kleines Männchen. "Scars" Mitbewohnerin Auburn ist das Muttertier eines Weibchens. Der Vater beider Joeys ist der sechs Jahre alte Aero.
Weitere Familienplanung
Zumindest in die theoretische Familienplanung ist die Wilhelma bereits eingestiegen: Vor Ort ist auch der vier Jahre alte Navy zu Hause, ein weiteres zuchtfähiges Männchen. Er könnte laut Wilhelma eines Tages mit dem weiblichen Jungtier verpaart werden, sobald es selbst in einem Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif wird.
Das kleine Männchen könnte später über ein Zuchtprogramm des europäischen Zooverbandes an einen anderen Zoo vermittelt werden. Es sei mit keinem anderen Zoo-Koala außerhalb der Wilhelma verwandt und brächte wertvolle Gene in die europäische Reservepopulation der Koalas.
In Deutschland gibt es aktuell nur vier Zoos, die Koalas halten. Das liegt laut Wilhelma an der anspruchsvollen Haltung der Tiere: Sie fressen nur die Rinde und die Blätter von ausgewählten Eukalyptussorten, die die Zoos oft extra anliefern lassen müssten.
- Nachrichtenagentur dpa