Tarifstreit Tarifverhandlungen im Omnibusgewerbe geplatzt
![Fortsetzung Warnstreiks privates Omnibusgewerbe Fortsetzung Warnstreiks privates Omnibusgewerbe](https://images.t-online.de/2025/02/zmR0VBXxUmar/0x60:2048x1152/fit-in/1920x0/urabstimmung-im-privaten-omnibusgewerbe-geplant-archivbild.jpg)
Bei den privaten Omnibusunternehmen im Südwesten gab es mehrere Warnstreiks. Die Gewerkschaft Verdi wollte so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ist die Strategie aufgegangen?
Der Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe spitzt sich weiter zu. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) erwartet durch die geplante Urabstimmung und dem drohenden Streik von Verdi starke Einschränkungen für die Kunden. "Die Gewerkschaft trägt nichts dazu bei, die Kluft zwischen ihren Forderungen und dem Angebot der Arbeitgeber zu überwinden", teilte der Arbeitgeberverband mit.
Verdi erklärte die Tarifgespräche am Donnerstagabend für gescheitert. "Trotz der vorangegangenen mehrtägigen Warnstreiks mit hoher Beteiligung haben die Arbeitgeber ihr Angebot nur wenig verbessert", teilte die Gewerkschaft nach der vierten Verhandlungsrunde mit.
Nach der Urabstimmung drohen unbefristete Streiks
Die Tarifkommission habe daraufhin das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Verdi bereite sich nun auf eine Urabstimmung vor. Stimmen dabei über 75 Prozent der Mitglieder zu, seien unbefristete Streiks möglich, hieß es.
Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber sieht laut WBO Lohnsteigerungen von 3 Prozent zum 1. Juli und 2,5 Prozent zum 1. Juli 2026 vor, bei einer Laufzeit von 28 Monaten. Dazu eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro für die ersten sechs Monate des Jahres 2025. Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr pro Monat für Auszubildende – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Zu späte und zu niedrige Erhöhungen bei einer zu langen Laufzeit könnten nicht akzeptiert werden, so Verdi. "Wir bleiben selbstverständlich jederzeit verhandlungsbereit, insofern die Arbeitgeber Schritte auf uns zu gehen."
- Nachrichtenagentur dpa