Gesundheit Schuluntersuchungen: Mehr Kinder gegen Masern geimpft
Sollen Kinder eine Kita oder eine Schule besuchen, müssen sie seit 2020 gegen Masern geimpft sein. Untersuchungen von Vorschulkindern zeigen nun: Die Regelung führt zu einer höheren Impfquote.
In Baden-Württemberg sind mehr Kinder vollständig gegen Masern geimpft als noch vor der Corona-Pandemie. Aus den jüngsten Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchungen geht hervor, dass bei der Untersuchung im Jahr 2023, der ersten seit einer Pause während der Corona-Pandemie, 97 Prozent der untersuchten Vorschulkinder gegen das Virus geimpft waren. Bei der letzten Untersuchung von der Corona-Unterbrechung lag die Impfquote im Jahr 2019 bei 90 Prozent.
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sprach von einem signifikanten Anstieg. "Das ist eine wichtige Entwicklung", so der Grünen-Politiker. Als Grund für den Anstieg sieht Lucha das neue Masernschutzgesetz, das 2020 in Kraft getreten war. Seither gilt für Kinder, die Einrichtungen wie Kita, Hort oder Schule besuchen, eine Impfpflicht. Lucha betonte, das seit Einführung der Regelung die 95-Prozent-Marke überschritten werde, die für die Ausrottung von Masern notwendig sei.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für elf Monate alte Kinder die erste Masernimpfung, die zweite sollte mit 15 Monaten folgen. Auch für bestimmte Gruppen von Erwachsenen gibt es eine Impfempfehlung - etwa, wenn der Impfstatus unklar ist oder sie nur eine Impfung in der Kindheit bekommen haben.
Masern zählen laut Angaben des RKI zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können besonders bei Kindern im ersten und zweiten Lebensjahr zu schweren Komplikationen führen. Symptome sind etwa Fieber, Bindehautentzündung und der typische Hautausschlag. Wer einmal Masern hatte, ist immun.
- Nachrichtenagentur dpa