Landwirtschaft Bauern im Elsass demonstrieren - Verkehrseinschränkungen
Der Ärger über das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur treibt Landwirte auf die Straße. Auch die deutsche Grenzregion ist betroffen.
Bauernproteste im Elsass haben teils zu Verkehrsbehinderungen in der Grenzregion geführt. Am Nachmittag versammelten sich etliche Landwirte auf der Europabrücke zwischen Straßburg und Kehl, wie ein Sprecher der Gewerkschaft FDSEA in Bas-Rhin sagte. Insgesamt 300 Traktoren sollten vor Ort sein. Die französische Hälfte der Brücke war für den Verkehr gesperrt. Die örtliche Präfektur hatte zuvor vor Verkehrsproblemen gewarnt. Einer Sprecherin zufolge gab es - abgesehen von der Blockade entlang der Demonstrationsstrecke - keine besonderen Vorfälle.
Laut FDSEA und der Lokalzeitung Dernières Nouvelles d"Alsace nahmen auch Landwirte aus Deutschland an dem Protest an der Europabrücke teil. Die französischen Bauern demonstrieren gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur.
Bereits am Sonntag hatte es erste Traktorkolonnen gegeben. "Wir sind gegen den Abschluss eines unausgewogenen Abkommens, das imstande ist, einen Teil der französischen Landwirtschaft zu zerstören", sagte Arnaud Rousseau, Chef der Landwirtschaftsgewerkschaft FNSEA, der Zeitung "La Tribune Dimanche". Das Abkommen müsse grundlegend geändert werden. Es respektiere weder das Pariser Klimaabkommen noch gleiche Produktionsbedingungen.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ist derzeit auf einer mehrtägigen Reise in Lateinamerika. Nach einem Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei sagte Macron, er habe klargemacht, dass Frankreich das Abkommen in seiner jetzigen Form nicht unterschreiben werde. Macron gehört in der EU zu den schärfsten Kritikern des umstrittenen Vertrags.
Mercosur-Bündnis soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln
Mit dem Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis mit seinen Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit mehr als 700 Millionen Einwohnern entstehen. Es soll vor allem Zölle abbauen und damit den Handel ankurbeln.
Schon zu Jahresanfang hatten Frankreichs Landwirte ihren Unmut kundgetan. Sie demonstrierten tagelang vor allem mit Autobahnblockaden gegen sinkende Einnahmen, Umweltvorschriften aus Brüssel und ihrer Meinung nach zu viele Vorgaben. Die damalige Regierung sagte ihnen umfassende Hilfen zu.
- Nachrichtenagentur dpa