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Eddy statt Teddy? Barmer warnt vor Sprachstörungen


Kinder
Eddy statt Teddy? Barmer warnt vor Sprachstörungen

Von dpa
Aktualisiert am 28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Immer mehr Kinder auch in Baden-Württemberg leiden unter Sprachstörungen. Es fällt ihnen unter anderem schwer, Sätze korrekt aufzubauen. (Symbolfoto) (Quelle: Christoph Soeder/dpa/dpa-bilder)

Laut einer Studie der Krankenkasse Barmer sind immer mehr Kinder in Baden-Württemberg von Sprachstörungen betroffen. Schon seit Jahren steigen die Zahlen kontinuierlich an. Woran liegt das?

Ihnen fehlen Wörter, sie können Sätze nicht korrekt formulieren und haben wenig Freude am Gespräch: Bei Kindern in Baden-Württemberg nimmt laut einer Studie der Barmer die Häufigkeit von Sprachstörungen deutlich zu.

Nach Angaben der Krankenkasse fällt es den sechs- bis zwölfjährigen Jungen und Mädchen schwer, Wörter und Sätze zu bilden und Gelesenes und Gehörtes zu verstehen. Die Barmer bezieht sich auf hochgerechnete Daten aus dem Kinderatlas der Kasse. "Das Haus bunt ist", Eddy statt Teddy - viele Kinder ringen um Worte. Das Auslassen oder Tauschen von Lauten zählt ebenso dazu wie ein falscher Satzbau, ein nicht altersentsprechender Wortschatz, Stottern, Lispeln oder gar Verstummen.

Nach der Studie wiesen vor zwei Jahren rund 12,5 Prozent der Kinder im Alter bis 15 Jahre ähnliche ärztlich dokumentierte Sprachdefizite auf. Das entspricht rund 203.600 Kindern. Jungen sind mit einem Anteil von 14,8 Prozent deutlich häufiger betroffen als Mädchen (10 Prozent). Auffallend ist der rasante Anstieg im Laufe der vergangenen zehn Jahre: Seit dem Jahr 2012 legte die Rate der betroffenen Jungen um 24,4 Prozent und die der Mädchen um 21 Prozent zu.

Eltern sind nach Ansicht der Barmer verantwortlich

Die Verantwortung sieht die Krankenkasse vor allem bei den Eltern. "Sie spielen bei der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder eine entscheidende Rolle", sagt Winfried Plötze, der Barmer-Landesgeschäftsführer in Baden-Württemberg. Väter und Mütter müssten sich darüber im Klaren sein, dass sie Sprachvorbilder seien. Sie müssten aktiv unterstützen und viel mit ihren Kindern reden.

Beim Sprechen sei es zudem wichtig, Blickkontakt zu den Kindern zu halten und das Sprechtempo und Sprachniveau dem Alter der Kleinen anzupassen, sagte Plötze. Auch der Medienkonsum, das Nutzen von Mobiltelefonen oder Computerspielen gilt in der Wissenschaft als Grund für eine stockende Sprachentwicklung bei Kindern.

Jungen und Mädchen sollten auch zu Hause regelmäßig üben, um ihre Aussprache zu verbessern. Sprachtherapie-Apps könnten den Kindern dabei helfen, auf spielerische Weise logopädische Übungen am Tablet, Smartphone oder Computer durchzuführen.

Für die Studie hat die Barmer-Krankenversicherung die Daten ihrer Versicherten ausgewertet, standardisiert und basierend auf den Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in den Bundesländern nach Geschlecht und Ein-Jahres-Altersgruppen im jeweiligen Jahr hochgerechnet. Anfang Juli 2022 waren bei der Barmer in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben mehr als 88.100 Kinder in der betreffenden Altersgruppe versichert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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