Bei Demo erblindet Stuttgart-21-Gegner Dietrich Wagner ist tot
Trauer in Stuttgart: Dietrich Wagner ist am Mittwoch verstorben. Er hatte beim "Schwarzen Donnerstag" eine schwere Augenverletzung erlitten.
Ein Foto von ihm ging 2010 um die Welt: Nun ist Dietrich Wagner am Mittwoch im Alter von 79 Jahren verstorben. Das berichten mehrere Medien. Wagner gilt als Gesicht des Wiederstandes im Kampf gegen das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21.
Beim sogenannten "Schwarzen Donnerstag" am 30. September 2010 in Stuttgart wurde er von einem Wasserwerfer der Polizei derart schwer an den Augen verletzt, dass Wagner fast vollständig erblindete. Auf einer Aufnahme dieses Tages ist Wagner zu sehen, wie er von zwei Personen gestützt wird. Seine Augen sind deutlich sichtbar schwer verletzt, das Blut läuft ihm übers Gesicht.
Der damals 66-Jährige erstatte daraufhin Strafanzeige gegen den damaligen baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech wegen Körperverletzung. Nach einem langen juristischen Ringen nahm er im Dezember 2016 das Entschädigungsangebot des Landes Baden-Württemberg an. Daneben erhielt er eine offizielle Entschuldigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Trotz seiner schweren Verletzung protestierte Wagner weiter gegen Stuttgart 21. Laut "Stuttgarter Zeitung" ist er in an einer schweren Lungenentzündung gestorben.
- stuttgarter-zeitung.de: Das Gesicht des Widerstands ist tot
- swr.de: Durch Wasserwerfer erblindet: Stuttgart 21-Gegner Dietrich Wagner ist tot