Polizei richtet Ermittlergruppe ein Todesschütze von Mercedes schweigt – Details zur Tatwaffe
Neues zur Gewalttat bei Mercedes-Benz in Sindelfingen: Die Polizei nennt erstmals Details zur Tatwaffe und weitere Hintergründe zum Tatverdächtigen.
Nach dem brutalen Angriff im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen hat die Kriminalpolzei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg eine große Ermittlungsgruppe eingerichtet. Der Tatverdächtige äußerte sich bislang nicht zu der Tat. Dagegen nannte die Polizei erstmals Details zur Tatwaffe.
Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei am Freitag mitteilte, sollen insgesamt 17 Kriminalbeamte die Tat und die Hintergründe des zweifachen Tötungsdelikts rekonstruieren. Sie trägt demnach den Namen "Halle".
Mutmaßlicher Täter von Sindelfingen schoss mit illegaler Waffe
Vor dem Haftrichter, dem der Beschuldigte am Donnerstagnachmittag beim Amtsgericht in Stuttgart vorgeführt wurde, machte er keinerlei Angaben, schreiben die Beatmen. Die genaueren Hintergründe bleiben daher weiter unklar.
Ermittlungserfolge gab es jedoch im Hinblick auf die Tatwaffe: So teilte die Polizei mit, dass es sich bei der verwendeten Schusswaffe um eine Pistole handelt. Der Tatverdächtige besitzt laut Polizei keine waffenrechtliche Erlaubnis. Die Beamten veruten daher, dass er die Schusswaffe illegal besessen hat.
Mercedes-Benz trauert mit Schweigeminute und Trauerraum
Ein 53-Jähriger soll am Donnerstagmorgen zwei Kollegen erschossen haben. Tatverdächtiger und Opfer sind allesamt Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus. Der mutmaßliche Schütze sitzt in Untersuchungshaft. Was über die Hintergründe der Tat und den Tatverdächtigen bislang bekannt ist, lesen Sie hier.
Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer. Angaben zur Nationalität der Opfer machte die Polizei trotz Nachfrage von t-online nicht.
Am Montag soll es eine Schweigeminute in dem Werk in Sindelfingen geben, wie ein Sprecher des Autobauers mitteilte. Außerdem gebe es vor Ort einen Trauerraum in Erinnerung an die Opfer. Die Produktion in Halle 56, in der sich die Tat ereignete, bleibt vorerst gestoppt. Bis einschließlich Sonntag soll dort nicht gearbeitet werden.
Gegenstand der laufenden Ermittlungen ist weiterhin auch die Klärung der Motivlage, zu der bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.
- Eigene Recherche
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg vom 12. Mai 2023