"Letzte Generation" Gericht verurteilt Klimaaktivisten erstmals zu Haftstrafe
Novum in der Geschichte der "Letzten Generation": Erstmals müssen Klimaaktivisten per Urteil ins Gefängnis. Das entschied das Amtsgericht Heilbronn.
In einem Schnellverfahren hat das Amtsgericht Heilbronn in Baden-Württemberg zwei Klimaaktivisten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Aktivisten der "Letzten Generation" sprechen von einem "Dammbruch" – und die frisch Verurteilten blockieren direkt nach dem Urteil wieder eine Straße in Heilbronn.
Wie Pressesprecherin Carla Hinrichs mitteilt, wurde ein 36-jähriger Aktivist vom Heilbronner Amtsgericht zu zwei Monaten Haft verurteilt, ein weiterer muss für drei Monate ins Gefängnis. Auch fünf weitere Aktivisten seien verurteilt worden, heißt es in der Pressemitteilung – zu jeweils 60 Tagessätzen. Das Amtsgericht Heilbronn war am Abend für t-online nicht mehr zu erreichen.
Aktivisten der "Letzten Generation" kündigen weitere Blockaden an
Das Gericht habe dabei nicht anerkannt, "dass ihr Handeln im unmittelbaren Zusammenhang mit der Klimakrise und damit dem drohenden und unwiederbringlichen Verlust der Lebensgrundlagen als gerechtfertigt angesehen werden kann", so Pressesprecherin Carla Hinrichs weiter.
Hinrichs kündigte zugleich deutschlandweit weitere Proteste an. Zur Stunde (Stand 16.30 Uhr) würde von den verurteilten Heilbronner Aktivisten erneut der Verkehr auf der B27 in der Neckarsulmer Straße stadteinwärts in Heilbronn blockiert.
"Wir stehen als Menschheit einer existenziellen Bedrohung gegenüber. Unsere Regierung ist vom Grundgesetz dazu verpflichtet, unser Leben zu schützen, doch im Moment befeuert sie die Klimakatastrophe, die unser aller Leben zerstören wird", wird einer der beiden verurteilten Aktivisten in der Mitteilung zitiert.
- Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 6. März 2023