Mögliche Serienmorde Serientäter von Schwäbisch Hall schweigt
Mord und Totschlag: Die Vorwürfe gegen den Serientäter von Schwäbisch Hall wiegen schwer. Der 31-Jährige lässt die vielen offenen Fragen unbeantwortet.
Auch einen Tag, nachdem die Polizei mitgeteilt hat, den möglichen Serienmörder von Schwäbisch Hall verhaftet zu haben, laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Noch immer ist unklar, mit welchem Motiv der 31-Jährige die zwei Seniorinnen in Schwäbisch Hall und Umgebung umgebracht haben soll.
Der mutmaßliche Täter jedenfalls wird vermutlich zunächst keine der an ihn gerichteten Fragen beantworten: Er hält an seinem Schweigen fest und äußert sich nicht zu den Vorwürfen, wie die Polizei am Donnerstag sagte.
Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer: Die Polizei spricht von Mord und Totschlag. Laut den Beamten soll er in der vergangenen Woche eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz und im Dezember eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet haben. Zudem wird er verdächtigt, für den Raubüberfall auf einen 89-jährigen Mann verantwortlich zu sein.
Schwere Vorwürfe gegen 31-Jährigen Tatverdächtigen
Möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang zu einem Tötungsdelikt im Oktober 2020. Die Leiche einer 94 Jahre alten Seniorin war damals ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden.
"Viele Fragen sind noch offen", sagte ein Sprecher der Polizei Aalen. Es müssten Spuren und Hinweise geprüft und Feststellungen abgeglichen werden. Nicht bekannt ist bislang, wie genau die Frauen zu Tode kamen. Unklar ist auch noch, ob der Serbe bereits in seiner Heimat gewalttätig geworden ist.
Am Dienstag war er in der Region Schwäbisch Hall von einer Spezialeinheit verhaftet worden. Nach eigenen Worten mit seiner Frau sowie zwei Kindern Anfang Dezember 2022 nach Deutschland eingereist, hieß es von der Polizei. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht.
Polizei prüft kriminelle Vorgeschichte
"Eine Kontaktaufnahme mit dem Herkunftsland des Tatverdächtigen wird erfolgen, um zu klären, ob es dort schon Auffälligkeiten gab", sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig dazu. Doch die extrem hohe Gewaltbereitschaft und die kurze Zeit zwischen den Taten deuten auf eine kriminelle Vorgeschichte hin.
Die Staatsanwaltschaft geht beim Tod der 77-Jährige von Mord aus Habgier aus, weil der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben soll. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler zunächst von Totschlag.
- Nachrichtenagentur dpa
- Pressekonferenz des Polizeipräsidiums Aalen
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Aalen vom 1. Februar 2023