Hohes Risiko Feuerwehr versenkt brennenden E-Porsche – 158.000 Euro Schaden
Ungewöhnlicher Einsatz für die Feuerwehr in Tamm: Ein E-Auto brennt, die Einsatzkräfte starten eine komplizierte Löschung.
In Tamm (Baden-Württemberg) hat die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag einen brennenden Porsche löschen müssen – auf kuriose Weise: Das Fahrzeug wurde von den Kräften in einem Wasserbad versenkt, wie eine Sprecherin der Polizei Ludwigsburg t-online am Morgen bestätigte.
Bei dem Brand an dem Fahrzeug in der Tübinger Straße hatte es laut einem Reporter vor Ort an einem hochpreisigen E-Porsche Taycan 4S am Heck gebrannt. Wieso das 530 PS starke Fahrzeug in Brand geraten war, konnte die Polizei am Morgen noch nicht sagen. An dem Porsche entstand laut Polizei ein Totalschaden in Höhe von 158.000 Euro.
Inzwischen hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0800/1100225 zu melden.
Brände in E-Autos: Große Herausforderungen für Feuerwehr
Brände in elektrisch betriebenen Fahrzeugen stellen die Rettungskräfte immer wieder vor Herausforderungen. Der Grund: Anders als beim Verbrenner ist beim E-Auto der Akku schwerer zu erreichen – und dann ist die Gefahrenlage auch schnell brenzliger: Denn die E-Auto-Akkus bestehen aus vielen kleinen Akkuzellen, die sich in einer Kettenreaktion auch schnell gegenseitig entzünden können, wie ein Brandmeister der Feuerwehr Oldenburg dem Szeneportal "ewe-go" erklärte.
Nach der Löschung des Außenbereichs werden brennende E-Autos von den Einsatzkräften deshalb in ein oft mehrere tausend Liter Wasser schweres Wasserbad gekippt, um eine Abkühlung der Akkus zu erreichen. Dort bleibt das Fahrzeug für mindestens 24 Stunden, um sicherzustellen, dass von dem Fahrzeug keine erneute Brandgefahr ausgeht.
Stuttgart: E-Autos brennen länger, nicht häufiger
Die E-Autos, die in den nächsten Jahren in immer größerer Zahl über die deutschen Straßen rauschen dürften, stellen die Feuerwehren damit auch vor immer größere logistische Probleme: Der große Wassercontainer muss erst mal zur Unfallstelle transportiert werden, zudem muss das auskühlende Fahrzeug von Fachpersonal für die Zeit im Abkühlcontainer beobachtet werden.
Stärker zum Brand als die Verbrenner neigen die E-Autos indes nicht, wie im vergangenen Jahr eine Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigte.
- Telefonat mit der Pressestelle der Polizei Ludwigsburg
- Reporter vor Ort
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg vom 25. Juli 2022
- gdv.de: "E-Autos in Tiefgaragen: Keine erhöhte Brandgefahr feststellbar"
- ewe-go.de: "Löschen brennender E-Autos: neue Herausforderungen für die Feuerwehr"