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Frauen in kritischer Infrastruktur stark vertreten


Halle (Saale)
Frauen in kritischer Infrastruktur stark vertreten

Von dpa
06.03.2022Lesedauer: 2 Min.
PflegeVergrößern des Bildes
Eine Pflegefachkraft zieht einem Klienten einen Kompressionsstrumpf an. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Während der Corona-Krise haben in Thüringen laut Arbeitsmarktexperten in bestimmten Bereichen weniger Frauen ihren Job eingebüßt als Männer. Dazu zählen Berufe, die nicht direkt von der Konjunktur abhängig sind, etwa in der Pflege oder Verwaltung, wie ein Sprecher der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Zugleich waren Frauen, die im Handel, Hotel- und Gaststättenwesen und in der Dienstleistungsbranche arbeiten, teils stärker von Kurzarbeit und auch Jobverlust betroffen.

Insgesamt sei die Arbeitslosigkeit bei Frauen im Verlauf der Corona-Krise 2020/2021 weniger stark angestiegen als bei Männern. "Das liegt auch daran, dass der Frauenanteil in den Bereichen der kritischen Infrastruktur höher ist und sie weniger häufig in konjunkturreagiblen Branchen - wie in der Industrie - arbeiten", sagte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion in Halle.

Zur kritischen Infrastruktur gehören unter anderem die Sektoren Gesundheit, Staat und Verwaltung. Diese seien in der Corona-Krise besonders gefordert. In diesen Bereichen seien auch eher stabilere Beschäftigungsverhältnisse vorherrschend. Laut vorliegenden Daten (2020) liegt der Anteil der Frauen im Bereich der kritischen Infrastruktur in Thüringen bei knapp 60 Prozent.

Laut Regionaldirektion waren im Februar 2022 zur Monatsmitte im Freistaat insgesamt 58.400 Arbeitslose registriert, davon 58,0 Prozent Männer (33.900) und 42,0 Prozent Frauen (24.500). Die Arbeitslosenquote der Männer betrug 5,7 Prozent, der Frauen 4,7 Prozent (Land: 5,3 Prozent).

Die Corona-Krise habe auch gezeigt, dass Frauen besonders im Lockdown familiär stärker belastet waren als Männer, sagte Behrens. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg für berufstätige Mütter mit Kindern bis zwölf Jahren die für Job, Pendeln, Kinderbetreuung und Haushalt aufgewendete Zeit im Frühjahr 2020, zu Beginn der Pandemie, um acht Stunden pro Woche - für Väter um drei Stunden.

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