Jahrelang Krawall in Dorf bei Nürnberg Der "Drachenlord" hat Altschauerberg verlassen
Immer wieder krachte es zwischen dem Youtuber "Drachenlord" und seinen Mobbern. Nun zieht wohl Ruhe ein in das Dorf Altschauerberg bei Nürnberg. Der Youtuber hat sein zu Hause wohl verlassen.
Die seit Jahren ständig wiederkehrenden massiven Störungen im mittelfränkischen Dorf Altschauerberg haben wohl ein Ende. Der Grund dafür: Youtuber "Drachenlord", der Grund und Ziel der krawallartigen Szenen im Ort war, zieht nach eigenen Angaben um. Das hat er in einem Youtube-Video bekanntgegeben.
Rainer Winkler, wie der Youtuber mit bürgerlichem Namen heißt, war als Internet-Phänomen bekannt geworden, seinem Video-Kanal folgen fast 200.000 Menschen. Sein Ruhm ist jedoch zweifelhaft: Viel mehr als für seine Videos oder Fans kennt man Winkler für diejenigen, die ihn verachten oder hassen: die "Haider", wie sie sich selbst nennen.
Drachenlord verlässt Dorf bei Nürnberg: Teils hunderte Belagerer
Mit dem Wort wollen seine Mobber sich über Winkler lustig machen, veralbern damit seine fränkische Aussprache des Wortes "Hater". Allein, dass sie Gruppierung sich eine Selbstbezeichnung erdacht hat, zeigt, wie ausufernd das Phänomen sich entwickelt hat. Und das auch zum Leidwesen von Winklers Nachbarn.
Immer wieder versammelten sich Dutzende, teils sogar Hunderte Menschen vor Winklers Haus in dem 40-Einwohner-Dorf Altschauerberg bei Emskirchen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Sie kletterten über Zäune, ließen ihren Müll zurück, brüllten, zündeten Böller.
Ihr Opfer Winkler indes wurde im Laufe der Jahre selbst zum Täter. In seinen Videos reißt er frauenfeindliche Sprüche, verharmlost den Holocaust, beleidigt seine Mobber mit Worten, die über das hinaus gehen, was man als "sich wehren" rechtfertigen könnte. Im vergangenen Herbst wurde er wegen Körperverletzung zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Drachenlord-Hater wurden für Altschauerberg zur Plage
Während die Berufung noch aussteht, wird Winkler seinen bisherigen Wohnort nun verlassen. Wo er im Anschluss hinziehen werde, sagte er in dem am Montag veröffentlichten Video nicht. Stattdessen werde er nun vorerst reisen.
Die Berufungsverhandlung soll am 23. März am Landgericht Nürnberg beginnen. Aufgenommen habe er das Video bereits vergangene Woche, mit der Veröffentlichung aber bis nach seinem Auszug gewartet, gibt Winkler an.
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